Technische Vorschriften, Zölle oder Subventionen schränken den freien Handel weltweit ein. Das bekommt der exportorientierte Maschinenbau zu spüren.
Eine Maschine schneidet bei einem Maschinenbauer aus Stahlplatten Werkstücke. Zunehmende Handelsbarrieren erschweren die Geschäfte europäischer Maschinen- und Anlagenbauer ausserhalb der Europäischen Union.
Eine Maschine schneidet bei einem Maschinenbauer aus Stahlplatten Werkstücke. Zunehmende Handelsbarrieren erschweren die Geschäfte europäischer Maschinen- und Anlagenbauer ausserhalb der Europäischen Union. - Stefan Puchner/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zunehmende Handelsbarrieren erschweren die Geschäfte europäischer Maschinen- und Anlagenbauer ausserhalb der Europäischen Union (EU).

Rund 80 Prozent der Branchen-Exporte treffen weltweit auf Zollschranken, staatlich subventionierte Wettbewerbsprodukte oder staatliche Exportfördermassnahmen von Drittstaaten, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Universität St. Gallen im Auftrag des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hervorgeht.

Das Bild sei für die gesamte europäische Branche erschreckend, sagte Ulrich Ackermann, Leiter VDMA-Aussenwirtschaft, bei der Vorstellung der Studie in Brüssel. «Der schleichende Aufbau von Handelsbarrieren kostet Arbeitsplätze und Wohlstand.» Die EU müsse sich mit aller Kraft für weitere Freihandelsabkommen etwa mit den Staaten des südamerikanischen Wirtschaftsbündnisses Mercosur oder Indien einsetzen.

Viele Faktoren erschweren das Geschäft

In den vergangenen Jahren führten der Studie zufolge die Auseinandersetzungen zwischen China und den USA, die Corona-Pandemie und nationale Industriepolitiken dazu, dass Handelsbarrieren verstärkt oder neu aufgebaut wurden. Den mit Abstand grössten Anteil (73 Prozent) bilden demnach im Maschinen- und Anlagenbau staatliche Exportfördermassnahmen. Ausserdem erhielten viele lokale Wettbewerber direkte Subventionen.

«Zu Beginn dieses Jahres waren rund die Hälfte aller europäischen Maschinenexporte nach China, Indien und in die USA von Subventionshürden betroffen, die sich zum Beispiel in den Vereinigten Staaten in Form von direkten Fördermassnahmen und staatlichen Steuernachlässen manifestierten», erläuterte Ackermann. Auch sogenannte technische Handelshemmnisse wie technische Vorschriften behindern die Geschäfte. Besonders hoch sind der Studie zufolge dabei die Auflagen in den USA, China, Kanada und Brasilien. Klassische Zölle spielen im Maschinen- und Anlagenbau eine geringere Rolle.

Allerdings schottet sich der Studie zufolge auch die EU, insbesondere gegenüber Asien zunehmend mittels technischer Handelshemmnisse ab. «Die ausgefeilte technische Regulierung in der EU wirkt für Maschinenexporteure aus Drittstaaten wie ein Handelshemmnis», analysierte Ackermann.

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