Bei einem Bahnunfall in Deutschland ist in der Nacht zum Freitag ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere Bahnmitarbeiter wurden verletzt, wie die Bundespolizei mitteilte.
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Gleisarbeiten in München. (Symbolbild) - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lok muss wie aus dem Nichts da gewesen sein.

Gegen drei Uhr in der Nacht zum Freitag ist eine Gruppe Arbeiter mit Gleisarbeiten beschäftigt. Ringsherum Dunkelheit und die Kälte der Nacht. Schnee fällt. Warum die Lok während der Arbeiten in die Baustelle fährt, muss noch geklärt werden. Ein Sicherungsposten wird getötet, ein weiterer schwerstverletzt, zwei Gleisarbeiter werden verletzt, wie eine Sprecherin der Bundespolizei mitteilte.

Weitere Kollegen müssen den Unfall miterleben. Der Lokführer, der mit seinem Fahrzeug von Magdeburg-Rothensee nach Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt unterwegs gewesen ist, erleidet einen Schock, wie die Sprecherin weiter sagte. Die Deutsche Bahn drückt kurz nach dem Unfall ihr Mitgefühl aus. «Unsere Gedanken sind bei dem tödlich verunglückten Gleisarbeiter und den Verletzten sowie ihren Familien und Freunden. Den Angehörigen des Opfers sprechen wir unser herzliches Beileid aus. Den Verletzten senden wir unsere Genesungswünsche», erklärte ein DB-Sprecher.

Der Unfall hat sich der Bahn zufolge in einer Baustelle ereignet, Gleisarbeiten seien vorgenommen worden. Die Bundespolizei und die Kriminalpolizei ermittelten zum Unfallhergang. Welche Rolle spielte der Wintereinbruch mit Schnee? Menschliches Versagen, technische Ursachen? Die Ermittlungen zur Ursache werden laut einer Bundespolizeisprecherin noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Deutschlandweit gab es immer mal wieder Zugunfälle mit getöteten Bahnmitarbeitern. In Sachsen-Anhalt starben im Dezember 2016 zwei Techniker. Im März dieses Jahrs starb ein 21-jähriger Bauarbeiter auf einer Bahnstrecke zwischen Bremen und Osnabrück. Dort hatte ihn ein Regionalzug erfasst und getötet. Im November vergangenen Jahres wurde ein Bahnmitarbeiter in Bayern an der Strecke zwischen Treuchtlingen und Würzburg von einem Zug erfasst. Im August 2021 kam in Rheinland-Pfalz ein 22 Jahre alter Bahnmitarbeiter am Bahnhof Konz-Karthaus ums Leben.

Nach einer Anordnung der Behörden wurde der Streckenabschnitt zunächst gesperrt. DB Fernverkehrszüge wurden über Leipzig/Halle Flughafen umgeleitet. Betroffen waren Züge der ICE-Linien von Hamburg/Berlin Richtung Frankfurt am Main und München. Auch Regional- und Güterverkehr waren betroffen. Eine Prognose zur Aufhebung der Sperrung war am Freitagvormittag noch nicht möglich.

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