Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut vor einer zu schnellen Aufhebung von Corona-Massnahmen wie der Isolationspflicht gewarnt.
Karl Lauterbach (SPD)
Karl Lauterbach (SPD) - AFP/Archiv

«Wir sind am Vorabend einer besonders ansteckenden Variante, die Verläufe sind nicht harmloser geworden», sagte Lauterbach am Dienstag im ZDF-«Morgenmagazin». «Warum sollten wir so ins Risiko gehen?»

Das gelte gerade auch für die Pflegeheime. Wenn etwa die Isolationspflicht aufgehoben würde, gingen mehr Menschen infiziert zur Arbeit und würden andere Mitarbeiter und Heimbewohner gefährden. Generell müssten den Pflegeheimen Regeln zu Schutzmassnahmen und Impfungen vorgegeben werden, damit zum Beispiel nicht ein privater Betreiber entscheide, dass Pflegekräfte infiziert zur Arbeit kommen könnten.

Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits aufgehobene Isolationspflicht erwartet Lauterbach nicht, dass diese Massnahme mit der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 8. Dezember Geschichte sein wird. «Ich glaube nicht, dass es so kommen wird.» Lauterbach mahnte zugleich zur Geduld: «Wir sind vor einer letzten Winterwelle, das müssen wir noch einmal schaffen.»

Die Vorgaben zur Isolation bei einer Corona-Infektion und auch zur Quarantäne bei Kontakt zu einem infizierten Menschen sind in Deutschland auf Landesebene geregelt. Mehrere Bundesländer, darunter Bayern und Schleswig-Holstein, hoben die Isolationspflicht für Corona-Infizierte inzwischen ganz auf und begründeten dies mit dem veränderten Charakter der Pandemie und sinkenden Infektionszahlen. An deren Stelle tritt dort etwa eine Pflicht zum Maskentragen ausserhalb der eigenen Wohnung für Corona-Infizierte.

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