Einem US-Konsulatsmitarbeiter droht in Istanbul lebenslange Haft: Ihm wird Kontakt zur Gülen-Gruppe vorgeworfen, die 2016 einen Putsch versucht haben sollen.
Ein US-Flagge weht vor dem Konsulat in Istanbul.
Die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei sind seit längerem angespannt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Istanbul beschuldigt einen Mitarbeiter des US-Konsulats der Spionage.
  • Ihm droht lebenslange Haft.

Die Staatsanwaltschaft in Istanbul beschuldigt einen Mitarbeiter des US-Konsulats der Spionage und des Umsturzversuchs und fordert Medienberichten zufolge lebenslange Haft.

Laut Berichten der regierungsnahen Zeitung «Hürriyet» und des staatlichen Fernsehsenders TRT von heute Sonntag wird Metin Topuz vorgeworfen, häufig Kontakt zu mutmasslichen Mitgliedern der Bewegung des islamistischen Predigers Fethullah Gülen gehabt zu haben.

Gülen soll für Putschversuch verantwortlich sein

Die türkische Regierung macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch im Sommer 2016 verantwortlich. Gülen lebt seit 1999 in den USA. Regierungsnahe Medien in der Türkei werfen den USA schon lange vor, in den Umsturzversuch verwickelt gewesen zu sein.

Topuz wurde im Oktober 2017 festgenommen und inhaftiert. Sobald ein Gericht die Anklageschrift gegen ihn annimmt, kann der Prozess beginnen.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA sind seit längerem angespannt. Nach der Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson im Oktober hatte sich das Verhältnis der Nato-Partner zuletzt gebessert. Brunson sass seit Oktober 2016 unter dem Vorwurf der Spionage und der Unterstützung einer Terrororganisation in türkischer Untersuchungshaft und später im Hausarrest.

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