Am Montagabend hat die Polizei neue Informationen zum Amoklauf von Heidelberg (D) veröffentlicht. Der Schütze hatte die Tat angekündigt und viel Munition dabei.
Heidelberg
Siegfried Kollmar, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim, sprach am Montagabend auf einer Pressekonferenz über die Bluttat in Heidelberg (D). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Details zum Todesschützen von Heidelberg (D) wurden veröffentlicht.
  • Demnach hatte der 18-Jährige seine Tat mit einer WhatsApp-Nachricht angekündigt.
  • Ausserdem soll der Mann noch mehr als 100 Schuss Munition im Rucksack gehabt haben.

Heidelberg (D) steht unter Schock! Am Montagmittag war ein 18-jähriger Biologie-Student mit einem hellen Rucksack auf dem Rücken und zwei Gewehren in einen Hörsaal der dortigen Uni gestürmt und eröffnete mit einer Schrottflinte das Feuer.

Einer 23-jährigen Frau schoss der Todesschütze in den Kopf – sie erlag gegen 16 Uhr ihren schweren Verletzungen. Zwei Frauen (19, 21) und ein Mann (20) wurden leicht verletzt. Nach der Tat floh der junge Deutsche aus dem Uni-Gebäude nach draussen und richtete sich selbst.

Heidelberg Uni
An der Uni Heidelberg (D) hat ein 18-Jähriger eine junge Frau getötet und drei weitere junge Menschen leicht verletzt.
Heidelberg Uni
Nach der Tat floh der Deutsche aus dem Uni-Gebäude nach draussen und tötete sich selbst.
Heidelberg Uni
Der Amokläufer hatte zwei Gewehre bei sich und eröffnete das Feuer mit einer Schrottflinte.
Heidelberg Uni
Der Schütze hatte laut der Polizei noch weitere 100 Schuss Munition in seinem Rucksack und hätte auch Zeit zum Nachladen gehabt.
Heidelberg Uni
Warum er aufgehört hatte zu schiessen, sei noch unklar. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine bestimmte Person getroffen werden sollte, so die Ermittler.

Am frühen Montagabend machte die Polizei weitere Details zur Bluttat öffentlich. Auf einer Pressekonferenz sprach Sigfried Kollmar, Präsident des Polizeipräsidiums Mannheim. Demnach hatte der 18-Jährige die Attacke mit einer verstörenden WhatsApp-Nachricht angekündigt. An einer nicht näher bezeichnete «Person» habe er geschrieben, «dass Leute jetzt bestraft werden müssen».

Offenbar hätte der Amoklauf auch weitaus schlimmer enden können. Der junge Todesschütze soll nämlich laut der Polizei noch weitere 100 Schuss Munition im Rucksack gehabt haben. Er hätte sogar Zeit zum Nachladen gehabt, habe aber aufgehört zu schiessen – warum sei noch unklar. «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine bestimmte Person getroffen werden sollte», so Kollmar.

Grosse Fragezeichen um Motiv von Heidelberg?

Die ersten Notrufe aus Heidelberg gingen laut der Polizei um 12.24 Uhr ein. Sechs Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. Kurze Zeit später wurde auf dem Uni-Campus die Leiche des Todesschützen gefunden.

Wegen des Rucksacks mit unbekanntem Inhalt, konnten die Ermittler lange nicht zu dem Toten. Es hätte sich um Sprengstoff handeln können, erklärte der Kommissar. Ein Entschärfer untersuchte deshalb den Rucksack, kurz nach 15 Uhr wurde schliesslich endgültig Entwarnung gegeben.

Heidelberg Uni Campus
Ermittler untersuchen den Tatort an der Uni Heidelberg (D).
Heidelberg Todesschütze
Nach ersten Erkenntnissen soll der junge Mann keine politischen oder religiösen Motive gehabt haben.
Heidelberg UNi
Die Polizei untersucht den Tatort bei der Uni Heidelberg (D).
Heidelberg Uni Campus
Laut der Polizei stammte der Todesschütze aus Mannheim (D) und beschaffte sich die Waffen im Ausland.
Heidelberg Todesschütze
Die Polizei geht derzeit von einer Beziehungstat oder psychischen Problemen aus.

Laut den Ermittlern wohnte der 18-Jährige in Mannheim, die Gewehre soll er sich im Ausland beschafft haben. Er besitze keinen Waffenschein. Um das Motiv des jungen Täters gibt es grosse Fragezeichen. Die Polizei geht laut «Bild» derzeit von einer Beziehungstat oder psychischen Problemen aus.

Politische oder religiöse Motive werden nach ersten Erkenntnissen nicht vermutet. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte er auch keine Vorstrafen und auch keinen Führerschein. «Das ist schon sehr aussergewöhnlich, diese Sachlage», sagte der Polizeipräsident.

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