Prozentual sind in der EU mittlerweile mehr Menschen geimpft als in den USA. Dies liegt auch an der grossen Impfskepsis in Amerika.
EU übertrifft USA bei Erstimpfungen gegen Corona
EU übertrifft USA bei Erstimpfungen gegen Corona - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der EU sind mittlerweile prozentual mehr Menschen geimpft als in Amerika.
  • Mittlerweile haben 55,5 Prozent der EU-Bürger mindestens eine Impfung erhalten.
  • In Amerika stockt die Impfkampagne zurzeit.

In der Europäischen Union sind jetzt prozentual mehr Menschen mindestens einfach gegen das Coronavirus geimpft als in den USA.

EU-Industriekommissar Thierry Breton und Frankreichs Europastaatssekretär Clément Beaune teilten am Samstag entsprechende Statistiken. Diese stammen vom Daten-Portal «Our World in Data» im Online-Dienst Twitter.

Demnach haben 55,5 Prozent der EU-Bürger mittlerweile mindestens eine erste Dosis Corona-Impfstoff erhalten, in den USA sind es 55,4 Prozent. «Wir machen weiter, wir werden noch schneller», schrieb Beaune dazu. «Die EU hat die USA nicht nur bei Erstimpfungen überholt», betonte Breton. «Wir sind zur gleichen Zeit offen geblieben und haben die Hälfte unserer Produktion an mehr als 100 Länder exportiert.»

EU-Impfkampagne lief schleppend an

Die Impfkampagne lief deutlich schleppender an als in Grossbritannien und den USA. Dies, aufgrund von Lieferengpässen und später erteilten Zulassungen für Impfstoffe. Im Februar hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen «Fehler» bei der Impfstoffbeschaffung eingestanden.

Zugleich hatte Brüssel Grossbritannien und den USA vorgeworfen, die eigene erfolgreiche Impfkampagne zulasten anderer Staaten zu fahren. Washington hatte die Ausfuhr von Impfstoff aus US-Produktion gesetzlich unterbunden. London tat dies zumindest indirekt, indem es mit Unternehmen Vorzugsklauseln für den britischen Markt vereinbarte.

In den USA hatte die Geschwindigkeit der Impfkampagne zuletzt trotz breiter Verfügbarkeit von Impfstoffen nachgelassen. Dies ist auch auf weit verbreitete Impfskepsis zurückzuführen. US-Präsident Joe Biden erhob in diesem Zusammenhang harte Vorwürfe gegen die Online-Netzwerke wegen der Verbreitung von Falschinformationen.

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