Deutschland und Italien haben sich einer europäischen Koalition gegen organisiertes Verbrechen angeschlossen. Im Zentrum steht auch die Sicherung der Häfen.
Polizeieinsatz bei Ansaar International in Düsseldorf
Polizeieinsatz bei Ansaar International in Düsseldorf - dpa/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland und Italien treten der Europa-Koalition gegen organisiertes Verbrechen bei.
  • Sie schliessen sich mit Belgien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden zusammen.
  • Im Zentrum der Zusammenarbeit steht die Sicherung der internationalen Häfen.

Deutschland und Italien haben sich einer europäischen Koalition gegen das organisierte Verbrechen angeschlossen. Vertreter aus insgesamt sechs Ländern vereinbarten am Freitag in Amsterdam, den Kampf gegen kriminelle Netzwerke wie Drogenbanden zu verstärken.

Nur gemeinsam könne man die Machtstrukturen der Banden zerschlagen, sagte die niederländische Justizministerin Dilan Yesilgöz-Zegerius im Anschluss an das Treffen. «Das internationale Verbrechen schläft nie, daher können wir das auch nicht.»

Im vergangenen Jahr hatten Belgien, Frankreich, Spanien und die Niederlande bereits die enge Zusammenarbeit in der Koalition vereinbart. Bei der Amsterdamer Konferenz verständigten sich die nun sechs Länder auf einen mehrjährigen Aktionsplan. Auch Vertreter der EU, Europol und Eurojust hatten teilgenommen.

Sicherung der Häfen im Schwerpunkt

Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit soll die Sicherung der Häfen sein. Der Schmuggel etwa über Antwerpen, Rotterdam und Hamburg müsse für die Banden unattraktiver werden, sagte die Ministerin. Antwerpen und Rotterdam sind die grössten Umschlagplätze für Kokain in Europa, aber auch in Hamburg nehmen die Kokain-Funde zu. Die sechs Staaten wollen auch mit einer speziellen Ermittlereinheit intensiver mit südamerikanischen Ländern wie Kolumbien zusammenarbeiten.

Rotterdam
Fahnder haben 2021 im Hafen von Rotterdam eine Rekordmenge Kokain sichergestellt. Foto: Peter Dejong/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Ausserdem sollen die Ermittler einen einfacheren Zugang zu Datenbanken der Partnerstaaten bekommen. Geldströme und Transaktionen verdächtiger Unternehmen und Personen sollen intensiver und länderübergreifend kontrolliert werden, um Geldwäsche und kriminelle Investitionen zu verhindern.

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