Denkfabrik: Russland bei Rüstung erfolgreicher als Europa

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Laut einer Denkfabrik hat Russland seine Rüstungsproduktion erfolgreicher hochgefahren als Europa. Probleme sind fehlende Abstimmung und bürokratische Hürden.

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Russland hat seine Rüstungsindustrie im Zuge des Ukraine-Kriegs hochgefahren. - keystne

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat seine Rüstungsindustrie erfolgreicher hochgefahren als Europa.
  • Das Land setzt auf verhältnismässig einfache Waffen.
  • Für Europa und die Nato ist der anhaltende Vorsprung eine strategische Bedrohung.

Russland hat einer britischen Denkfabrik zufolge seine Rüstungsproduktion im Zuge des Ukraine-Kriegs deutlich erfolgreicher hochgefahren als Europa. Das geht aus einem Bericht des Londoner Royal United Services Institute (Rusi) hervor. Das sei nicht nur für die Ukraine ein grosses Problem, warnen die Autoren.

«Russlands anhaltender Vorsprung in der Rüstungsproduktion stellt eine strategische Bedrohung für die Nato und die Glaubwürdigkeit ihrer konventionellen Abschreckung dar», hiess es in dem Bericht.

Keine zusätzlichen Kapazitäten entstanden

Als Gründe für die Rückstände führen die Autoren einen Mangel an Abstimmung, zu wenig Fokus auf Massenproduktion statt auf hoch entwickelte Waffensysteme, bürokratische Hürden sowie keinen ausreichenden Zugang zu Testinfrastruktur.

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Europa will die Rüstungsindustrie auch hochfahren, stösst dabei aber auf Probleme. - keystone

Europa habe es weder geschafft, in drei Jahren die Produktion von grundlegender Munition hochzufahren, noch seine Bestände an Präzisionswaffen aufzufüllen. Grossbritannien sei es beispielsweise nicht gelungen, tragbare Waffen, die 2022 an die Ukraine abgegeben wurden, zu ersetzen.

Die Produktion von Artilleriemunition wurde etwa dadurch behindert, dass Regierungen nicht bereit waren, sich zu langfristigen Investitionen zu verpflichten. Dadurch seien keine zusätzlichen Kapazitäten entstanden. Auch Regelungen zur Haltbarkeit von Munition standen dem Bericht zufolge dem Aufbau grösserer Bestände im Wege.

Russland legt Fokus auf einfache Waffen

Auch die Ukraine stösst trotz Fortschritten etwa bei Drohnenprojekten an industrielle Grenzen. Ohne verlässliche westliche Nachschubkapazitäten sei ihre Verteidigungsfähigkeit langfristig gefährdet, hiess es weiter.

Moskau habe hingegen trotz seiner weitaus geringeren wirtschaftlichen Fähigkeiten im Vergleich zu den Nato-Staaten diese zwischen 2022 und 2024 bei der Produktion von Rüstungsgütern übertroffen. Dabei werde der Fokus auf verhältnismässig einfache Waffen gelegt.

«Ohne dringende Reformen wird Europas fragmentierte Rüstungsindustrie die Nato-Mitglieder weiterhin anfällig für Störungen in den Lieferketten und Verzögerungen bei der Produktion machen», warnten die Autoren.

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Kommentare

User #4130 (nicht angemeldet)

Die EU und ihre massgebenden Mitglieder Deutschland und Frankreich, sind nur gut im Schulden machen, aber von gemeinsamen Plänen für eine Verteidigung der EU als Ganzes unfähig etwas konkret, brauchbares hervorzubringen. Ausser den Aktionären der Rüstungsbetriebe Geld in den Hintern zu stossen.

Beowulf

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