Als Zeichen anhaltender Spannungen haben sowohl China als auch Taiwan weitere Manöver abgehalten. Das chinesische Militär setzte am Dienstag seine bereits seit Tagen andauernden «kampforientierten» Übungen fort, wie chinesische Staatsmedien berichteten.
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Chinesische Helikopter. - AFP

Vor dem Hintergrund des militärischen Drucks Chinas begann auch Taiwan am Dienstag mit einem eigenen Manöver, das jedoch bereits seit längerer Zeit angekündigt war.

Bei der Artillerie-Übung an der taiwanischen Küste wurden Schüsse mit scharfer Munition abgegeben, wie das taiwanische Fernsehen berichtete.

Das Manöver wurde demnach in der Nähe eines Gebiets abgehalten, das in den vergangenen Tagen auch von den Chinesen als Übungszone deklariert worden war. Das taiwanische Manöver war bereits im Juli angekündigt worden, noch bevor die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, vergangene Woche gegen den Widerstand Pekings nach Taipeh reiste.

Die chinesische Führung lehnt solche offiziellen Kontakte anderer Länder zu Taiwan ab, weil sie die Insel als Teil der Volksrepublik ansieht. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig. Mit ihren seit der vergangenen Woche anhaltenden Manövern übte die Volksbefreiungsarmee nicht nur eine See- und Luftblockade, sondern auch eine mögliche Eroberung der Insel. Einige chinesische Kommentatoren meinten, dass die Militärübungen regelmässig stattfinden und eine neue Normalität werden könnten.

Taiwans Aussenminister Joseph Wu verurteilte die Ausweitung der chinesischen Manöver in der Nähe von Taiwan. «Chinas wahre Absicht hinter diesen militärischen Übungen ist es, den Status quo in der Strasse von Taiwan und der gesamten Region zu ändern», sagte Wu am Dienstag. Die grossangelegten militärischen Übungen, Raketenstarts und Cyberangriffe hätten auch das Ziel, die öffentliche Moral auf der Insel zu schwächen.

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