Eine wütende Menschenmenge hat in Pakistan einen Hindu-Tempel verwüstet, weil ein Achtjähriger nicht wegen Gotteslästerung verurteilt werden konnte.
Pakistan
In Pakistan werden gerade über 200'000 Menschen abgeschoben. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Pakistan hat ein wütender Mob einen Hindu-Tempel verwüstet.
  • Dies nachdem ein Achtjähriger, dem Gotteslästerung vorgeworfen wird, freigelassen wurde.
  • Der Junge soll in die Bibliothek einer Koranschule gepinkelt haben.

Auslöser sei die Freilassung eines achtjährigen Hindus gewesen, dem Gotteslästerung vorgeworfen worden war, teilte die Polizei in der zentralpakistanischen Provinz Punjab am Donnerstag mit.

Die Behörden in der Stadt Rahim Yar Khan hätten das Militär rufen müssen, um die Hindu-Minderheit in dem überwiegend muslimischen Land zu schützen.

Achtjähriger pinkelte in Koranschule

Dutzende Männer seien in den Tempel eingedrungen und hätten Türen, Fenster sowie Hindu-Büsten zerstört. Ein Geistlicher hatte dem Jungen vorgeworfen, in der Bibliothek einer Koranschule uriniert zu haben. Der Achtjährige wurde daraufhin in Gewahrsam genommen. Ein Gericht habe dann jedoch die Freilassung angeordnet, weil er noch zu jung sei, um nach dem Blasphemiegesetz verurteilt zu werden, sagte ein Polizeisprecher. Gotteslästerung kann in Pakistan mit dem Tod bestraft werden.

Der Vorfall ist das jüngste Beispiel für die Verfolgung von Minderheiten im zu 95 Prozent muslimischen Pakistan. Das Land gehört zu den Staaten, in denen die Religionsfreiheit nach Einschätzung von Menschenrechtlern massiv verletzt wird. Der Vorwurf, den Islam oder den Propheten Mohammed beleidigt zu haben, kann extreme Reaktionen auslösen. Beschuldigte wurden auch schon erschossen, lebendig verbrannt oder zu Tode geprügelt.

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