Venezolanischer Richter flieht als Protest in die USA
Kurz vor der umstrittenen Vereidigung des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro setzt sich Christian Zerpa zur Wehr. Der Richter ist in die USA geflohen.

Das Wichtigste in Kürze
Kurz vor der umstrittenen Vereidigung des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro ist ein Richter des Obersten Gerichts in die USA geflohen. In einem Interview des US-Senders «EVTV Miami» sagte der Richter Christian Zerpa, er wolle zeigen, dass er die Regierung Nicolás Maduros nicht anerkenne.
Der sozialistische Präsident des südamerikanischen Landes verdiene keine «zweite Chance». Die Wahl im vergangenen Mai sei nicht frei gewesen, sagte Christian Zerpa. Nicolás Maduro soll am Donnerstag für eine zweite Amtszeit vereidigt werden.
Der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Maikel Moreno, nannte Christian Zerpa in einer von lokalen Medien zitierten Pressemitteilung einen «Ex-Richter». Zerpa sei geflohen, weil gegen ihn wegen sexueller Belästigung ermittelt werde.
Viel Widerstand gegen Maduro
Der Staatschef des krisengeschüttelten Öllandes war in umstrittenen Wahlen im Mai 2018 im Amt bestätigt worden. Zahlreiche Staaten, internationale Organisationen und die venezolanische Opposition sprachen von einem undemokratischen Wahlprozess und erkannten das Ergebnis nicht an. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) will sich am Donnerstag mit der Lage in Venezuela befassen.
Erst am Samstag hatte das von der Opposition kontrollierte Parlament Nicolás Maduro die Legitimität abgesprochen. Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte auf Twitter, die Nationalversammlung werde ihn nicht vereidigen. Sie sei die «einzige legitime Gewalt» in Venezuela.