UN-Sondergesandte für Afghanistan besorgt über Terroraktivitäten
In ihrer ersten Rede vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich die neue UN-Sondergesandte für Afghanistan besorgt über anhaltende Terrorgefahr im Land geäussert. «Die Taliban haben im Wesentlichen weiterhin die Kontrolle über das Land, sind aber nicht in der Lage, zufriedenstellend gegen terroristische Gruppen vorzugehen, die innerhalb Afghanistans operieren», sagte Rosa Otunbajewa am Dienstag in New York. Beunruhigt sei sie über die jüngsten Terroranschläge gegen Botschaften und ein Hotel. «Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung bei diesen Anschlägen ist nach wie vor hoch.»

Das Wichtigste in Kürze
- Gleichzeitig prangerte die Chefin der UN-Mission in Afghanistan die drakonische Durchsetzung der Scharia, des islamischen Rechts, an.
Otunbajewa kritisierte etwa die öffentliche Hinrichtung eines Mannes Anfang Dezember wegen Raubmordes. Die islamistischen Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im August 2021 Freiheitsrechte eingeschränkt und schliessen insbesondere Mädchen und Frauen vom öffentlichen Leben zunehmend aus. Beobachter werfen den Taliban zudem gezielte Racheaktionen und Tötungen unbequemer Kritiker vor. Die humanitäre Lage im Land hat sich massiv verschlechtert. Millionen Menschen sind auf Unterstützung und Lebensmittelhilfen angewiesen.