Vier Festgenommene werden beschuldigt, den eigentlich für Häftlinge bestimmten Impfstoff weiterverkauft zu haben, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.
Corona-Impfung in Indonesien
Corona-Impfung in Indonesien - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vier Personen sollen in Indonesien Impfdosen-Lieferungen an Gefängnisse abgezweigt haben.
  • Diese sollen sie danach für umgerechnet je 14 Euro pro Stück angeboten haben.

Wegen des Handels mit gestohlenen Corona-Impfdosen sind in Indonesien vier Verdächtigte festgenommen worden. Sie werden beschuldigt, den eigentlich für Häftlinge bestimmten Impfstoff weiterverkauft zu haben, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Demnach hatten sie mehr als tausend Impfdosen aus Lieferungen an Gefängnisse abgezweigt und Käufern in der Hauptstadt Jakarta und auf der Insel Sumatra für umgerechnet je 14 Euro pro Stück angeboten.

Unter den Festgenommenen sind ein Gefängnisarzt aus der Stadt Medan auf Sumatra und ein Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden. Den vier Verdächtigen droht im Falle einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe.

Impfstoff-Knappheit

In Indonesien wurden bislang mehr als 1,7 Millionen Corona-Infektionen und fast 50'000 Todesfälle registriert. Impfungen gegen das Coronavirus sind in dem Land mit seinen 270 Millionen Einwohnern eigentlich kostenlos. Millionen von Menschen konnten sich wegen der Impfstoff-Knappheit aber noch nicht impfen lassen.

Vorrangig werden in Indonesien Mitarbeiter in Krankenhäusern und andere Risikogruppen immunisiert, unter ihnen auch die Insassen der überfüllten Gefängnisse. Menschenrechtsgruppen hatten wegen der prekären Zustände in den Haftanstalten vor einer schnellen Ausbreitung des Coronavirus unter den Häftlingen gewarnt.

Auf der Insel Sumatra war erst kürzlich ein weiterer Corona-Skandal aufgeflogen: Mitarbeiter hatten am Flughafen in Medan Wattestäbchen für Corona-Tests gewaschen und wiederverwendet. Nach Angaben der Polizei wurden damit bei tausenden Passagiere Abstriche vorgenommen.

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