In mehreren Kasernen im westafrikanischen Krisenstaat Burkina Faso ist es am Sonntag zu schweren Schusswechseln gekommen. In einer Militärunterkunft nahe des Präsidentenpalasts in der Hauptstadt Ouagadougou sowie in einer weiteren Kaserne im Norden der Stadt waren Einwohner am Morgen von Maschinengewehrlärm geweckt worden. Auch in Militärstützpunkten in den nördlichen Städten Kaya und Ouahigouya wurden nach Angaben lokaler Fernsehsender Schüsse gemeldet.
Burkina Faso
Eine Strasse in Burkina Faso. (Symbolbild) - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Verteidigungsminister Barthélémy Simporé erklärte wenige Stunden später in einer Fernsehansprache, die Situation sei unter Kontrolle.

Es habe sich nicht um einen Putschversuch gehandelt, sagte Simporé und dementierte Gerüchte, dass Präsident Roch Marc Kaboré von Soldaten festgesetzt worden sei. Der Grund für den Aufruhr blieb am Sonntag unklar. Erst Mitte Januar hatte die Armee mehrere Soldaten eines Putschversuchs beschuldigt und festgenommen.

Am Samstag hatten tausende Demonstranten in der Hauptstadt Kaborés Rücktritt gefordert und waren mit Einsatz von Tränengas auseinandergetrieben worden. Burkina Faso mit seinen 21 Millionen Einwohnern befindet sich wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone in einer schweren Krise. Viele Milizen, die zum Teil dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen haben, agieren über die Grenzen zu Mali und dem Niger hinweg. Mehr als eine Million Einwohner gelten als Binnenvertriebene. Der Unmut innerhalb der Bevölkerung, die Kaboré und seiner Regierung Handlungsunfähigkeit vorwirft, hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungStaatSchweizer Armee