Vier ehemalige Militärs wurden in Argentinien zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie haben in der Diktaturzeit Gegner auf Todesflügen eliminiert.
Argentinien
Bilder von Opfern der argentinischen Militärdiktatur hängen am 29.11.2017 vor dem Gerichtshof in Buenos Aires. (Archivbild) - Dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vier Ex-Militärs wurde in Argentinien wegen Todesflügen zu lebenslanger Haft verurteilt.
  • In der Diktaturzeit wurden Gegner aus Flugzeugen in den Plata-Fluss geworfen.

In Argentinien sind vier ehemalige Militärangehörige wegen der sogenannten Todesflüge während der letzten Diktatur (1976-83) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das berichtete die argentinische Nachrichtenagentur Telam unter Berufung auf ein Gericht in San Martín bei Buenos Aires

Demnach handelte es sich bei den wegen Freiheitsberaubung, Folter und Mordes Verurteilten um einen General, einen Kommandeur sowie zwei Offiziere.

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Jorge Rafael Videla (M.), der ehemalige argentinische Diktator, stand 2012 vor Gericht. - keystone

Militärs liessen bei der Jagd auf links gesinnter Bürger nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen bis zu 30'000 Menschen «verschwinden» und umbringen.

Bei den «Todesflügen» wurden Tausende gefangene Oppositionelle betäubt. Und dann aus Marineflugzeugen unter anderem in den La-Plata-Fluss geworfen.

Bereits 48 ehemalige Militärs in Argentinien in Haft

Dem Nationalen Sekretariat für Menschenrechte zufolge handelte es sich nun um den ersten Prozess wegen «Todesflügen» in der Armee.

Im Jahr 2017 waren im grössten Prozess der argentinischen Geschichte 48 ehemalige Militärs wegen Menschenrechtsverletzungen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Damals wurde der Einsatz der sogenannten Todesflüge durch die Marine als erwiesen angesehen.

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