Dem Regierungskritiker Paul Rusesabagina wird Terrorismus vorgeworfen. Die ruandische Staatsanwaltschaft hat nun lebenslange Haft beantragt.
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Für den Helden des Films «Hotel Ruanda» wurde lebenslange Haft beantragt. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Paul Rusesabagina wurde im August 2020 in Ruanda festgenommen.
  • Die ruandische Staatsanwaltschaft wirft ihm Terrorismus vor.
  • Nun hat sie lebenslange Haft für den Regierungskritiker und Ex-Hotelier beantragt.

Die Staatsanwaltschaft in Ruanda hat für den Regierungskritiker und Helden des international beachteten Films «Hotel Ruanda» lebenslange Haft beantragt. Dies wegen des Vorwurfs des Terrorismus.

«Wir haben dargelegt, dass jede Handlung von Paul Rusesabagina krimineller Natur war und die Absicht verfolgte, Terrorismus zu begehen.» Dies sagte Staatsanwalt Jean Pierre Habarurema nach Justizangaben vom Freitag.

Rusesabagina bestreitet die Vorwürfe

Dem 67-Jährigen wird zur Last gelegt, er habe die Nationale Befreiungsfront (FLN) unterstützt. Diese soll in den vergangenen Jahren in Ruanda Anschläge verübt haben. Er bestreitet die Vorwürfe. Der Ex-Hotelier gilt als heftiger Kritiker des ruandischen Präsidenten Paul Kagame.

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Paul Rusesabagina vor der Prozesseröffnung. - AFP

Bekannt wurde er durch den Film «Hotel Ruanda», der vom Völkermord 1994 in Ruanda handelt. Damals wurden rund 800'000 Menschen getötet, vor allem Angehörige der Volksgruppe der Tutsi. Rusesabagina war damals Direktor des Luxus-Hotels Mille Collines in Kigali und gemässigter Hutu. Er hatte während des Völkermords mehr als tausend Menschen das Leben gerettet.

Seit 1996 lebte er in den USA und in Belgien im Exil. Im August vergangenen Jahres wurde er unter ungeklärten Umständen in Ruanda festgenommen. Dies, als er aus einem Flugzeug stieg, das nach seiner Annahme im Nachbarland Burundi landen sollte.

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