Der wegen Korruption verurteilte frühere südkoreanische Präsident Lee Myung Bak muss wegen Gesundheitsproblemen vorübergehend nicht zurück ins Gefängnis.
Südkoreas ehemaliger Präsident Lee Myung Bak erscheint zur Gerichtsverhandlung in Seoul.
Südkoreas ehemaliger Präsident Lee Myung Bak erscheint zur Gerichtsverhandlung in Seoul. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bezirksgericht in Suwon habe dem Antrag des 80-Jährigen stattgegeben, den Vollzug seiner mehrjährigen Haftstrafe auszusetzen, berichteten südkoreanische Sender am Dienstag.

Die Regelung gelte für drei Monate. Lee, der von 2008 bis 2013 Staatschef war, befindet sich den Berichten zufolge wegen der Behandlung von Diabetes und anderer chronischer Erkrankungen derzeit in einem Krankenhaus.

Lee war im Februar 2020 in zweiter Instanz zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof hatte einige Monat später eine Revision Lees verworfen. Weitere Anklagepunkte lauteten Machtmissbrauch, Untreue und Steuerhinterziehung. Unter anderem soll Lee schwarze Kassen angelegt und Bestechungsgelder angenommen haben. Der Ex-Präsident war während seiner Haftzeit bereits mehrfach für längere Zeit im Krankenhaus.

Seine Nachfolgerin im Präsidentenamt, Park Geun Hye, war wegen Korruption und anderer Vergehen ebenfalls zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Sie wurde jedoch Ende Dezember im Zuge einer Spezialamnestie vorzeitig aus der Haft entlassen. Lee befand sich damals nicht auf der Amnestie-Liste. Anders als Lee, der seine fünfjährige Amtszeit beendet hatte, war Park im März 2017 durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichts vorzeitig ihres Amtes enthoben worden.

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