Den Verhandlern wurde ein weiterer Entwurf für eine Abschlusserklärung des Weltklimagipfels vorgelegt. Dabei wurden aber nicht alle Forderungen berücksichtigt.
Sameh Shoukry
Sameh Shoukry, der Präsident der COP27. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weltklimakonferenz ist am Samstag immer noch im vollen Gange.
  • Eigentlich hätte sie am Freitag enden sollen.
  • Jetzt wurde ein weiterer Entwurf für eine Abschlusserklärung vorgelegt.

Den Verhandlern aus rund 200 Staaten liegt ein weiterer offizieller Entwurf für eine Abschlusserklärung des Weltklimagipfels in Ägypten vor. Das, fast 24 Stunden nach dem geplanten Ende. In dem elfseitigen Papier der ägyptischen Konferenzleitung von Samstagmittag wird von allen Ländern ein schrittweiser Kohleausstieg gefordert. Nicht aufgegriffen wird aber weiterhin die Forderung etlicher Staaten und Klimaaktivisten, auch den Abschied von Öl und Gas festzuschreiben.

Es müsse aber unbedingt der Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern inklusive Öl und Gas im Text verankert werden. Das sagte Martin Kaiser von Greenpeace der Deutschen Presse-Agentur. Die EU soll die Ergebnisse nur dann akzeptieren, wenn auch die Abhängigkeit von klimazerstörenden Energieträgern beendet wird. Das müsse nun Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in den letzten Stunden sicherstellen

Weitere Kritik für den Entwurf

In dem Entwurf für die Abschlusserklärung werde kein klarer Zeitplan für die Einlösung eines Versprechens festgelegt. Dieses ist 100 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung an Länder des Globalen Südens bereitzustellen. Friederike Röder von Global Citizen nannte das «schockierend». «Dieses Versprechen wurde nun zwei Jahre hintereinander gebrochen, und es ist nicht klar, ob es 2023 erfüllt wird.»

In dem Entwurf werden die Staaten auch aufgefordert, ihre grösstenteils unzulänglichen Klimaschutzpläne bis spätestens zur nächsten Klimakonferenz nachzubessern. Dieses findet Ende 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Dies bleibt freiwillig, eine Verpflichtung gibt es nicht.

Das UN-Treffen COP27 in Scharm el Scheich mit etwa 34 000 Teilnehmern sollte eigentlich am späten Freitagnachmittag enden. Es wurde aber ins Wochenende verlängert.

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