Der ehemalige Vize-Präsident der Malediven, Ahmed Adeeb, ist wegen Korruption zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Der ehemalige Vize-Präsident der Malediven, Ahmed Adeeb
Der ehemalige Vize-Präsident der Malediven, Ahmed Adeeb - AFP/Archiv
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  • Adeeb .

Adeeb bekannte sich der Bestechung, der Geldwäsche und des Machtmissbrauchs schuldig, wie Gerichtsbeamte des südasiatischen Inselstaates am Dienstag mitteilten. Die Richter verhängten zudem eine Geldstrafe von umgerechnet rund 110.000 Euro.

Adeeb hatte vor allem für Schlagzeilen gesorgt, als er 2015 wegen eines fehlgeschlagenen Attentats auf den damaligen Präsidenten zu fünf Jahren Haft verurteilt, drei Jahre später jedoch wieder freigesprochen wurde.

Ein Gerichtsbeamter sagte am Dienstag, Adeeb habe in dem neuen Prozess kooperiert und sei «einen strafrechtlichen Deal eingegangen». Die nun verhängte 20-jährige Haftstrafe sei eine «milde Strafe» angesichts der Verbrechen, die Adeeb gestanden habe.

Im Laufe seiner Amtszeit hatte Adeeb dem Staat nach Überzeugung des Gerichts bei der Verpachtung von kleinen Inseln für den Bau von Ferienresorts Verluste von umgerechnet rund 220 Millionen Euro eingebracht. Ausserdem nahm er demnach Schmiergelder von Tourismusunternehmen entgegen. Im Juli war Adeeb noch von allen Anklagepunkten freigesprochen worden, die Staatsanwälte hatten aber Berufung beim Obersten Strafgericht der Malediven eingelegt.

Auch der ehemalige Präsident der Malediven, Abdulla Yameen, verbüsst derzeit eine fünfjährige Haftstrafe wegen des Vorwurfs der Geldwäsche. Vize-Präsident Adeeb war vor fünf Jahren wegen eines fehlgeschlagenen Bombenanschlags auf dessen Schnellboot verurteilt worden. Nach der Wahlniederlage Yameens im Jahr 2018 wurde Adeeb jedoch freigesprochen.

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