Aufgrund der Inflation und des Kriegs erhalten Textilproduzenten in Bangladesch weniger Bestellungen aus Europa. Die Sorge ist gross, dass das so bleibt.
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Textilproduzenten in Bangladesch erhalten weniger Bestellungen. Foto: K M Asad/dpa/Symbolbild - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Textilproduzenten in Bangladesch erhalten weniger Aufträge aus dem Westen.
  • Grund dafür sind die Inflation und der Ukraine-Krieg.
  • Nun ist die Sorge gross, dass der Rückgang andauern wird.

Textilproduzenten in Bangladesch fürchten einen andauernden Rückgang der Bestellungen aus dem Westen. Dies angesichts der Inflation im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Fabriken in Bangladesch hätten in den vergangenen drei Monaten rund 15 Prozent weniger Aufträge aus dem Ausland erhalten. Dies im Vergleich zum Mai bis Juli im Vorjahr. Bangladesch ist der grösste Bekleidungsproduzent nach China.

Das sagte der Vizepräsident der Bangladesh Knitwear Manufactures and Exporters Association (BKMEA), Mohammad Hatem, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das entspreche einem Verlust an Bestellungen im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Hatem produziert unter anderem für die Bekleidungskette Primark.

Rückgang wird wohl während des Ukraine-Krieges andauern

Direktor der Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (BGMEA) ist Abdulla Hil Rakib. Er glaubt, dass der Rückgang während des Kriegs andauern werde.

Es sei verständlich, dass Modemarken kaum neue Bestellungen aufgäben, wenn sie selbst auf ihrem Lagerbestand sitzen blieben. Rakib produziert unter anderem für H&M, s.Oliver und Intersport.

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Kleider. - Pixabay

Die meiste Bekleidung aus Bangladesch ist für westliche Märkte bestimmt. 60 Prozent der Erträge kommen dabei aus der EU, wie es in der BGMEA-Statistik heisst. Der Textilsektor ist für mehr als 80 Prozent der jährlich rund 52 Milliarden Dollar Exporteinnahmen des Landes verantwortlich.

Derzeit sind die Devisenreserven laut offiziellen Angaben deutlich niedriger als sonst. Bangladesch hatte erst kürzlich den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar gebeten.

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