Der ehemalige Chef-Pâtissier des Weissen Hauses ist mit 78 Jahren verstorben. Er hatte 25 Jahre lang Süssigkeiten für die Präsidenten gezaubert.
Roland Mesnier mit Laura Bush und dem Weissen Haus aus Lebkuchen.
Roland Mesnier mit Laura Bush und dem Weissen Haus aus Lebkuchen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige Chef-Pâtissier des Weissen Hauses ist mit 78 Jahren verstorben.
  • Roland Messnier arbeitete über 25 Jahre lang im Weissen Haus.
  • 2004 wurde er pensioniert.

Der langjährige Chef-Pâtissier des Weissen Hauses ist tot: Roland Mesnier starb am Freitag im Alter von 78 Jahren im US-Ostküstenstaat Virginia gestorben, wie seine Familie am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Roland Mesnier hatte 25 Jahre lang Süssspeisen für US-Präsidenten kreiert.

Sie erinnere sich gern an Mesnier, schrieb die frühere First Lady Hillary Clinton auf Twitter. Er habe den Menschen mit seinen Kreationen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Der gebürtige Franzose hatte ein Vierteljahrhundert lang für fünf US-Präsidenten süsse Meisterwerke geschaffen. 2004 ging er schliesslich in Rente. Gerne erzählte er, wie er 1979 von Rosalynn Carter, der Frau des damaligen Präsidenten Jimmy Carter eingestellt wurde.

Als diese ihn im Bewerbungsgespräch fragte, welche Desserts er für das Weissen Haus plane, habe er geantwortet, «kalorienarme» – denn er habe sofort ihre gertenschlanke Figur bemerkt. Daraufhin habe er den Job bekommen.

Mesnier stammte aus einfachen Verhältnissen

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Künstler des süssen Naschwerks steckte voller Anekdoten über die Präsidenten und ihre Familien: George W. Bush war demnach Fan von Pekannuss-Eis und «der ungeduldigste Mensch, den ich je erlebt habe»; Nancy Reagan war eine «absolute Perfektionistin» und Bill Clinton allergisch gegen «Zucker, Mehl und Schokolade» – liebte Süsses aber so sehr, dass sein Konditormeister unentwegt neue Rezepte ohne diese drei Zutaten erfand.

Ein Gericht aus Georgia dagegen, das die sonst so von ihm verehrten Carters immer wieder für grosse Empfänge verlangten, sorgte noch Jahre später für entsetztes Kopfschütteln bei Mesnier: Ein zu einem Ring aufgetürmtes Gemisch aus «klebrigem Käse, Sardellen und allem Möglichen» mit Erdbeermarmelade in der Mitte.

Die First Lady habe immer überprüft, «ob das Ding auf dem Tisch stand», erzählte er. «Es war da, aber niemand hat es je angerührt». Es wurde laut Mesnier wieder eingefroren und beim nächsten Buffet wieder herausgeholt. «Ich glaube, es hielt vier Jahre lang».

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