Weil sie mit ihrer Bluttest-Firma Theranos gezielt Investoren getäuscht hat, kommt die einstige US-Vorzeigeunternehmerin für elf Jahre hinter Gitter.
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Elizabeth Holmes hat mit ihrer Bluttest-Firma Theranos Investoren hinters Licht geführt. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-amerikanische Unternehmerin Elizabeth Holmes muss für elf Jahre ins Gefängnis.
  • Die 38-Jährige hat mit ihrer Bluttest-Firma Theranos Investoren getäuscht.
  • Am Freitag wurde sie wegen Betrugs verurteilt.

Mit der Gründung der Bluttest-Firma Theranos versprach die US-Unternehmerin Elizabeth Holmes im Jahr 2003 eine Revolution in der Gesundheitsbranche. Es blieb aber beim Versprechen, denn das war nie ihre Intention. Die heute 38-Jährige hat damit gezielt Investoren hinters Licht geführt.

Holmes wurde jetzt wegen Betrugs zu 135 Monaten Haft verurteilt. Das entspricht mehr als elf Jahren. Negativ wirkte sich laut dem zuständigen Richter Edward Davila aus, dass die Unternehmerin kein Schuldgeständnis abgegeben hat. Er hatte das Strafmass am letzten Freitag verkündet.

Das Urteil ist ein harter Schlag für Holmes. Ihre Anwälte hatten sich für maximal 18 Monate Haft ausgesprochen und ansonsten auf Hausarrest und Sozialstunden als Strafe plädiert. Die Anklage hatte mindestens 15 Jahre Gefängnis gefordert.

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Die Gründerin von Theranos, Elizabeth Holmes (Mitte; mit ihrer Mutter und ihrem Partner) - AFP

Laut US-Medien kündigte sie bereits an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Sie muss ihre Haftstrafe nicht vor dem 27. April 2023 antreten.

Holmes gründete Theranos bereits mit 19 Jahren

Holmes hatte 2003 im Alter von nur 19 Jahren die US-Elite-Universität Stanford verlassen, um Theranos zu gründen. Das Start-up versprach, Bluttests mit einer revolutionären Technologie zu vereinfachen, bei der für Proben nur wenige Tropfen genügten. Investoren waren begeistert, zeitweise wurde Theranos mit rund neun Milliarden Dollar bewertet.

Holmes war – zumindest auf dem Papier – rund 4,5 Milliarden Dollar schwer. Die Firmengründerin wurde auf Magazin-Covern und Konferenzen als erfolgreiche Self-Made-Milliardärin gefeiert.

Doch auf den steilen Aufstieg folgte der spektakuläre Absturz: 2015 löste ein Investigativbericht des «Wall Street Journal» erhebliche Zweifel an der Technologie von Theranos aus.

Erfolgsgeschichte als Schwindel entlarvt

Auch wenn Holmes zunächst alle Vorwürfe hartnäckig abstritt, geriet ihr Kartenhaus immer weiter ins Wanken. Eine Serie weiterer Enthüllungsartikel entlarvten die vermeintliche Erfolgsgeschichte endgültig als Schwindel.

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