In den Lager von Nike staut sich momentan die Ware. Diese versucht der Sportartikel-Hersteller mit Rabatten nun zu leeren – ganz zum Ärger der Anleger.
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Filiale von Nike in Los Angeles - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Lieferengpass staut sich die Ware in den Warenhäuser von Nike.
  • Mit Rabatten will das Unternehmen diesen Waren-Stau nun beheben.
  • Dieses Vorgehen stört die Anleger, da die Gewinne des Sportartikel-Herstellers sinken.

Erst kämpfte Nike in der Pandemie monatelang mit Lieferengpässen – jetzt stauen sich beim Sportartikel-Riesen auf einmal die Lagerbestände auf. Sie werden nun mit Rabatten abgebaut. Die Anleger sind nicht begeistert.

Das Geschäft des Sportartikel-Konzerns Nike wird von gestiegenen Logistik-Kosten und dem starken Dollar gebremst. Zugleich schnellen die Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mit Hilfe von Rabatten abgebaut.

Gewinn von Nike sinkt

Das schlägt sich in den Geschäftszahlen nieder. Im vergangenen Vierteljahr sank der Gewinn im Jahresvergleich um 22 Prozent auf rund 1,47 Milliarden US-Dollar (1,5 Mrd Euro). Der Umsatz legte in dem Ende August abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um vier Prozent auf knapp 12,7 Milliarden Dollar zu. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit.

Bei stabilen Wechselkursen hätte es ein Umsatzplus von zehn Prozent gegeben, hiess es weiter. Der starke Dollar lässt Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in US-Währung in der Bilanz niedriger erscheinen.

Die Quartalszahlen lagen über den Erwartungen der Analysten. Anleger liessen die Aktie dennoch im nachbörslichen Handel zeitweise um über neun Prozent fallen.

Bereits im Sommer Rabatte

Ein Auslöser war der Anstieg der Lagerbestände um 44 Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar. Nike gehe «entschlossen» vor, um die Überschüsse abzubauen, sagte Finanzchef Matthew Friend in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Schon im Sommer griff Nike dafür zu Rabatten. Besonders stark stiegen die Lagerbestände in Nordamerika an. Inmitten der Corona-Pandemie hatte Nike im Gegenteil mit Lieferengpässen zu kämpfen.

Die Umsätze im grössten Nike-Markt Nordamerika legten im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar zu. In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika blieben sie mit 3,33 Milliarden Dollar fast unverändert. In China als drittwichtigster Region fielen sie unterdessen um 16 Prozent auf gut 1,65 Milliarden Dollar.

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