16 Menschen aus den USA und Kanada waren unterwegs in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince, als sie von einer bewaffneten Bande entführt wurden. Jetzt hat sich das FBI eingeschaltet.
Kinder stehen im Hof des Waisenhauses Maison La Providence de Dieu. Foto: Odelyn Joseph/AP/dpa
Kinder stehen im Hof des Waisenhauses Maison La Providence de Dieu. Foto: Odelyn Joseph/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Entführung von Missionaren aus den USA und Kanada in Haiti ist auch die US-Bundespolizei FBI in den Fall involviert.

«Das FBI ist Teil der koordinierten Bemühungen der US-Regierung, die betroffenen US-Bürger in Sicherheit zu bringen», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, am Montag in Washington. Die US-Botschaft in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince stehe in Kontakt mit den örtlichen Behörden und den Familien der Entführten. US-Präsident Joe Biden erhalte regelmässig Informationen über die Bemühungen des Aussenministeriums und des FBI.

Das Aussenministerium hatte am Sonntagabend bestätigt, dass 16 US-Bürger und eine Person aus Kanada am Samstag in der Region Port-au-Prince entführt wurden. «Das Wohlergehen und die Sicherheit von US-Bürgern im Ausland ist eine der höchsten Prioritäten des Aussenministeriums», hiess es in einer Mitteilung.

Die Hilfsorganisation Christian Aid Ministries hatte zuvor erklärt, dass zwölf Erwachsene und fünf Kinder von Kriminellen verschleppt worden seien. Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN war die Gruppe am Samstag auf dem Weg von einem Waisenhaus in Croix des Bouquets am Ostrand von Port-au-Prince nach Titanyen nördlich der haitianischen Hauptstadt gewesen, als sie von Mitgliedern einer bewaffneten Bande verschleppt wurden.

Haiti seit Jahren im Chaos

Haiti, das ärmste Land des amerikanischen Kontinents, wird seit Jahren von politischem Chaos und krimineller Gewalt geplagt. Anfang Juli wurde Staatspräsident Jovenel Moïse in seiner Residenz erschossen, die Hintergründe sind bis heute ungeklärt. Das Bandenunwesen versetzt Bewohner wie Besucher in Angst und Schrecken.

Die Region, in der die Missionare verschleppt wurden, werde von der Bande 400 Mawozo kontrolliert, berichtete die Zeitung «Le Nouvelliste» unter Berufung auf Polizeikreise. Die Gang hatte im April zehn Priester, Nonnen und Familienmitglieder eines Geistlichen verschleppt. Später wurden die Entführten freigelassen.

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