Die Regierung in Nicaragua hat eine UN-Gruppe aus dem Land verwiesen, weil sie der Regierung Repression gegen Demonstranten vorgeworfen hatte.
Nicaragua
Der Präsident von Nicaragua Daniel Ortega spricht an einer Gedenkfeier. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine UN-Gruppe wird aus Nicaragua ausgewiesen.
  • Grund sind Vorwürfe der Repression von Demonstranten gegen die Regierung.

Die Regierung Nicaraguas hat eine Arbeitsgruppe des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) des Landes verwiesen. Der Besuch der Gruppe sei beendet, hiess es am Freitag in einem Brief des Aussenminister Nicaraguas, Denis Moncada, an die Vertreterin des UNHCHR in Zentralamerika, Marlene Alejos. Die UN-Gruppe hatte zuvor einen Bericht vorgelegt, der der Regierung des mittelamerikanischen Landes Repression gegen Demonstranten vorwarf.

Die Regierung Nicaraguas unter dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega habe die Arbeitsgruppe im Juni eingeladen, hiess es in dem Brief des Aussenministers. Sie sollten eine Wahrheitskommission der Regierung begleiten. Diese Einladung gelte nun nicht mehr und damit sei der Besuch beendet, hiess es in dem Schreiben. Eine Reaktion der UN gab es zunächst nicht.

Die politische Krise in Nicaragua begann Mitte April mit einer geplanten Sozialreform. Seither eskalierte die Lage immer weiter, da regierungsnahe Schlägertrupps Demonstranten angriffen. Nach Angaben von Menschenrechten sind bisher mindestens 450 Menschen ums Leben gekommen, die Regierung spricht offiziell von 198 Toten.

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