Kalorienzählen ist anstrengend. Darum hat ein Wiener Start-Up nun eine App entwickelt, die dabei helfen könnte: Ein Bild des vollen Tellers soll reichen, damit die App im Handumdrehen die Kalorien ausrechnet. Nau hat die App getestet.
Diese App zählt mit, wenn Sie schlemmen.
Diese App zählt mit, wenn Sie schlemmen. - GREEN ROCKET
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Foto reicht und schon rechnet die App die Kalorien des Menüs auf dem Teller aus.
  • Nau hat die App getestet und war positiv überrascht.

Kalorienzählen klingt an sich schon anstrengend genug. Aber woher weiss man denn, wieviel Kalorien ein bestimmtes Gericht überhaupt hat? Bei Fertiggerichten stehen die Kalorien auf der Packung. Doch Fertiggerichte sind nicht unbedingt, was der kalorienbewusste Mensch sich zuführen sollte.

Wieviele Kalorien sind auf meinem Konto noch gutgeschrieben? Startseite von Snics.
Wieviele Kalorien sind auf meinem Konto noch gutgeschrieben? Startseite von Snics. - Auf Köche angewiesen

Eine neue App aus Wien soll das Problem nun lösen: Man fotografiert sein Essen auf dem Teller, Snics zählt die Kalorien. Kann das gut kommen? Nau hat gekocht und fleissig fotografiert.

Computer wird zum Diäthelfer

Mittels Künstlicher Intelligenz (KI) vergleicht Snics die fotografierten Speisen mit jenen Bildern, die bereits im Archiv gespeichert und mit einer Kalorien-Angabe versehen worden sind.

Der Nau-Test zeigt: Zwiebelsuppe, gedämpfte Artischocke, Champignons – Snics erkennt und berechnet sie alle. Bloss beim Dessert drückt die App ein Auge zu: Statt Baiser-Torte mit Kaffee verbucht Snics grosszügig einfach nur «Capuccino».

«Nudelsuppe» notiert Snics erst, korrigiert dann aber automatisch zum korrekten Menü.
«Nudelsuppe» notiert Snics erst, korrigiert dann aber automatisch zum korrekten Menü.
Auch den Salat erkennt die App auf Anhieb.
Auch den Salat erkennt die App auf Anhieb.
Das Panna Cotta mit filetierten Orangen hingegen führt zu Verwirrung bei Snics.
Das Panna Cotta mit filetierten Orangen hingegen führt zu Verwirrung bei Snics.

Das Ragout mit Gemüse und Karroffel-Auflauf überfordert Snics ebenfalls. «Bitte um etwas Geduld...» fordert die App. Das Ernährungsteam kümmere sich um das Bild dieses Menüs.

Fazit: Je weniger auf dem Teller, desto besser die Erkennungs-Quote der App. Wer übrigens nicht auf das Ernährungsteam warten möchte, kann die Zutaten auch manuell eingeben. Dann rechnet die App die Kalorienzahl aus und lernt gleichzeitig ein neues Menü.

Grüsszügig beim Dessert: Snics verrechnet nur den Kaffee.
Grüsszügig beim Dessert: Snics verrechnet nur den Kaffee. - Auf Köche angewiesen

Die App hat es aber nicht nur auf die Kulinarik abgesehen. Es gibt zusätzlich eine Rubrik, in der die sportliche Aktivität angegeben werden kann. Optimal wäre an dieser Stelle, wenn sie sich mit dem in fast allen Smartphones integrierten Schrittezähler verbinden würde. Das allerdings funktioniert nicht. Jegliche Bewegung muss manuell eingetragen werden.

Snics listet alle Menüs des Tages auf.
Snics listet alle Menüs des Tages auf. - Auf Köche angewiesen

Bewegung und Nahrung werden gegeneinander aufgewogen und direkt auf der Startseite erfährt man, wieviele Kalorien einem für den angebrochenen Tag noch zustehen. Dabei gesteht Snics uns 2000 Kalorien zu.

Auf Köche angewiesen

Die App des 2015 gegründeten Start-Ups 360Factory zählt laut Gründern aktuell 7000 Nutzer und kann auf eine Datenbank von 40'000 Bildern zurückgreifen. Um besser zu werden, ist sie aber nicht nur auf ihre Entwickler, sondern vor allem auf die Nutzer angewiesen: Je mehr Fotos es zu einem einzigen Menü gibt, desto besser ist die Trefferquote.

Pro Gericht braucht die App laut den Entwicklern rund 100 Bilder, mit denen sie das neue Bild abgleichen kann.

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