Andere Länder, andere Krankheiten: Am Strand lauern Haken- und Fadenwürmer, in den Betten Wanzen und Flöhe. Auch Typhus ist ein bekanntes Mitbringsel.
Die meisten Touristen kommen mit Durchfall aus den Tropen zurück.
Die meisten Touristen kommen mit Durchfall aus den Tropen zurück. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die häufigsten Ferien-Erkrankungen sind Fieber, Durchfall und Hautirritationen.
  • Das Schweizerische Tropeninstitut bietet eine 24-Stunden Beratungshotline für Besorgte.

Die Sommerferien sind zu Ende, wer ausgeflogen ist, kehrt aus der Ferne zurück. Mit im Gepäck meist auch das eine oder andere Souvenir.

Davon wurde allerdings nicht jedes sorgfältig ausgewählt und bewusst in die Heimat transportiert: «Fieber, Durchfall und Hautprobleme sind die häufigsten Krankheiten, die Patienten aus den Ferien zurückbringen», sagt Kerstin Kling vom Schweizerischen Tropeninstitut (TPH).

Wer ans Tropeninstitut kommt, der Name lässt es bereits erahnen, hat seine Ferien nicht unbedingt in Mitteleuropa oder Skandinavien verbracht. «Man kann sich vor allem in tropischen Gebieten behandlungsbedürftige Krankheiten einfangen», so Kling.

Der Hautmaulwurf

Etwa jeder zehnte Patient, der mit Juckreiz und Rötungen aus den Badeferien zurückkommt, hat sich einen sogenannten Hautmaulwurf eingefangen. Einen Hakenwurm, der unter der Haut über den Körper wandert und dort seine Eier ablegt. Dort, wo der Wurm sich durchgeschlängelt hat, verursacht er wahnsinnigen Juckreiz und serpentinenartige Rötungen. «Meistens fängt man sich den Hautmaulwurf durch barfusslaufen ein. Wenn man etwa mit nackten Füssen am Strand entlang geht», erklärt Kling. Flipflop an und die Gefahr ist gebannt.

«Weil der Mensch kein geeigneter Wirt für den Hakenwurm des Hundes oder der Katze ist, sterben die Larven und die Symptome klingen meist nach wenigen Tagen wieder ab.» Nur in seltenen Fällen könne eine Infektion sich über Monate und bis zu zwei Jahren hinausziehen.

Der Zwergfadenwurm

Seltener und ungleich gefährlicher ist der Zwergfadenwurm. «Er kann Veränderungen im Blut hervorrufen, Verdauungsprobleme, Übelkeit und Erbrechen auslösen», erklärt Kling. Im schlimmsten Fall bleibt der Zwergfadenwurm zudem bis zu 30 Jahre im menschlichen Körper, wenn er nicht gezielt mit Medikamenten angegangen wird.

Wie der Hakenwurm, wird er übertragen, wenn man mit nackter Haut auf den Boden kommt. «Um sich zu schützen, reicht es, Schuhe anzuziehen und auf eine Decke zu sitzen oder liegen, statt direkt auf den Boden», sagt Kling.

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Ein Stich der weiblichen Anopheles-Mücke reicht aus, um den Malaria-Parasiten auf den Menschen zu übertragen. - Keystone

Meistens handelt es sich bei juckenden oder nässenden Hautrötungen allerdings nicht um Parasiten, sondern einfach nur um entzündete Mückenstiche.

Typhus oder Grippe?

Patienten kommen in erster Linie dann zu ihr, wenn nach der Heimreise Fieber auftritt. «Das könne Malaria, Dengue oder Typhus sein», sagt Kling und fügt an: «Oft stellt auch ein banaler Virusinfekt als Ursache des Fiebers heraus.»

Wer nicht wegen Fieber Rat vom Tropeninstitut sucht, der tut das meist wegen einer Durchfallerkrankung. «Auch dabei handelt es sich nur selten um Viren oder Bakterien, die man speziell behandeln muss.» Bei einigen sei eine Antibiotika-Therapie allerdings nötig.

Wanzen, Flöhe und Milben

Je nach Unterkunft profitieren auch Parasiten wie Wanzen oder Flöhe von uns. «Sie nisten sich in unseren Kleidern ein und können so auch mit nach Hause wandern.» Zwar dringen nicht alle Parasiten in die Haut ein, ihre Bisse können aber trotzdem unangenehmen Juckreiz auslösen.

«Normale Körperhygiene und eine Wäsche bei 60 Grad reicht aber meist, um die Tierchen wieder loszuwerden», so Kling. «Den Kammerjäger müssen Sie deswegen nicht rufen.»

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