Kinder müssen laut UN-Kinderrechtskonvention vor Gewalt geschützt werden. Dass das nicht immer funktioniert, zeigt ein Unicef-Bericht.
Ein Mädchen hält sich die Ohren zu.
Ein Mädchen hält sich die Ohren zu. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit haben 50 Prozent der Schulkinder bereits Gewalt erlebt.
  • Insgesamt sind 150 Millionen Teenager betroffen.

Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge hat rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen weltweit bereits Gewalt oder Mobbing durch Mitschüler erlebt. Jeder zweite Teenager zwischen 13 und 15 Jahren habe im vergangenen Monat in der Schule beziehungsweise in deren Nähe Mobbing erlebt oder sei im vergangenen Jahr in eine Schlägerei verwickelt gewesen, hiess es in dem in der Nacht zum Donnerstag in New York veröffentlichten Bericht. Betroffen seien somit insgesamt 150 Millionen Teenager.

Wie sich die Situation in Deutschland darstellt, ist laut Deutschem Kinderschutzbund unklar: «Untersuchungen zeigen, dass die Gewalt an Schulen seit den 90er Jahren gesunken sei, andere Statistiken weisen eine Steigerung in einigen Bundesländern aus», sagte Geschäftsführerin Cordula Lasner-Tietze.

Unicef-Chefin Henrietta Fore wies darauf hin, dass Gewalt die Bildung der Teenager behindere. «Kurzfristig stört es das Lernen, langfristig kann es zu Depression, Ängsten und sogar Suiziden führen.» Unicef rief Schulen auf der ganzen Welt dazu auf, Schüler unter anderem mit mehr Präventionsmassnahmen besser vor Gewalt und Mobbing zu schützen.

In Deutschland gibt es laut Kinderschutzbund jedoch auch positive Tendenzen. «Kinder sind mitunter heute sorgsamer im Umgang mit persönlichen Daten», sagte Lasner-Tietze. Dennoch bräuchten sie von Beginn an die Unterstützung ihrer Eltern, damit sie erst gar keine persönlichen Daten weitergeben.

Der Kinderschutzbund verweist auf Zahlen, wonach 34 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren bereits mitbekommen haben, wie Menschen in ihrem Bekanntenkreis im Internet oder per Handy fertiggemacht wurden.

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