Zurzeit statten Biologen weltweit wilde Tiere mit kleinen Sensoren aus. Mit diesen können nicht nur Landtiere, sondern auch Vögel oder Fische überwacht werden. Die dazu nötige Technik wird morgen Mittwoch an der ISS angebracht.
Eine Amsel mit ICARUS-Sender. Die kleinen Geräte werden so angebracht, dass sie die Tiere möglichst nicht stören. Bild: MaxCine
Eine Amsel mit ICARUS-Sender. Die kleinen Geräte werden so angebracht, dass sie die Tiere möglichst nicht stören. Bild: MaxCine
Auch dieser Flughund in Afrika bekommt vom Ornithologen Martin Wikelski einen ICARUS-Sender. Das Gerät zeichnet fortan die Wanderungen des Tierchens auf. Bild: MaxCine
Auch dieser Flughund in Afrika bekommt vom Ornithologen Martin Wikelski einen ICARUS-Sender. Das Gerät zeichnet fortan die Wanderungen des Tierchens auf. Bild: MaxCine
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bewegungen und die Gesundheit von Tieren aus dem All verfolgen – das ist das Ziel eines Projekts namens ICARUS.
  • Morgen Mittwoch installieren Astronauten die dafür notwendige Technik an der Internationalen Raumstation ISS.
  • Mit der neuen Technik können bald auch sehr kleine Tiere aus der Ferne beobachtet werden, Vögel oder sogar Insekten.

Morgen Mittwoch werden zwei Astronauten der Internationalen Raumstation ISS auf einem Weltraumspaziergang eine Antenne an der Aussenseite der Station anbringen und entfalten. Damit startet das Projekt ICARUS, das steht für International Cooperation for Animal Research Using Space. Mithilfe dieser neuen ICARUS-Antenne wollen Forschende die Bewegungen und die Gesundheit von Wildtieren aus dem All beobachten.

Derzeit kümmern sich Biologen weltweit darum, Tiere mit Sensoren auszurüsten, die deren Körperwerte und Position aufzeichnen. So sind seit 2017 Hunderte von Tieren mit Sendern ausgerüstet worden. Diese lassen sich inzwischen so klein bauen, dass auch kleine Tiere wie Vögel und sogar Insekten aus der Ferne beobachtet werden können. Die kleinen Rucksäcke schaden den Tieren nicht, sagt Martin Wikelski, Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee, der an dem Projekt beteiligt ist. «Das ist etwa so, als trüge ein Schulkind einen kleinen Tornister auf dem Rücken.»

Immer dann, wenn die ISS in Reichweite kommt, schicken die Sensoren ihre gesammelten Daten ins All. So erfahren Forschende etwa, wie es um die Gesundheit der Wildtiere steht oder wohin sie sich auf Wanderschaft begeben.

Auch die Bewegungen von Fischschwärmen sollen so beobachtet werden. Dazu werden Sender unter die Haut der Tiere implantiert. «Man kann sich das so vorstellen wie bei grossen Haien oder Walen, auf denen auch Fische wie Schiffshalter mitschwimmen», erklärt Wikelski. «So sitzt dann eben der Sender auf dem Fisch, löst sich zu einer vorbestimmten Zeit und steigt an die Wasseroberfläche.» Nach den anfänglich mehreren Hundert sollen künftig pro Jahr bis zu 50’000 Tiere der verschiedensten Arten von Biologen mit den entsprechenden Sensoren bestückt werden – zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

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