Bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele mit «Lohengrin» blieb es auf der Bühne betont unpolitisch. Das dürfte sich am zweiten Tag mit «Parsifal» ändern.
Nach «Parsifal» folgt die Wiederaufnahme von «Tristan und Isolde» (Bild).
Nach «Parsifal» folgt die Wiederaufnahme von «Tristan und Isolde» (Bild). - Enrico Nawrath/Festspiele Bayreuth/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele wurde «Lohengrin» neu inszeniert.
  • Angela Merkel bezeichnete die Premiere des Opernfestivals als «wunderbar».
  • Heute, am zweiten Tag, wird «Parsifal» aufgeführt.

Tag zwei bei den Bayreuther Festspielen: Nach der Eröffnung des Opernfestivals mit «Lohengrin» und zahlreichen prominenten Gästen wird nun am Donnerstag Richard Wagners letztes Werk «Parsifal» aufgeführt. Die Wiederaufnahme der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg dirigiert der aus St. Petersburg stammende Semyon Bychkov, der erstmals am Grünen Hügel arbeitet. In der Titelpartie ist erneut Andreas Schager zu hören und zu sehen.

Die Eröffnungspremiere, eine Neuinszenierung des «Lohengrin» unter der Regie des US-Amerikaners Yuval Sharon, war am Mittwochabend vom Publikum gefeiert worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel fand sie «wunderbar», Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte: «Ich habe selten so eine grossartige Inszenierung in Bayreuth erlebt.»

Gemeinsam mit dem Künstler Neo Rauch und dessen Frau Rosa Loy, die ein träumerisches, blaues Bühnenbild geschaffen hatten, brachte Sharon die Geschichte des Schwanenritters als Märchen auf die Bühne.

Bejubelter Stellvertreter

Während der Applaus für die inhaltlich eher schlichte und unpolitische Interpretation Sharons gemischter ausfiel, wurden die Sänger und Christian Thielemann, der jetzt als erst zweiter Dirigent überhaupt alle zehn in Bayreuth aufgeführten Wagner-Opern dort präsentiert hat, einhellig gefeiert.

Besonders viel Applaus bekam Tenor Piotr Beczala. Er war erst kurz vor Probenbeginn für Roberto Alagna eingesprungen, der es schlicht nicht geschafft hatte, rechtzeitig seinen Text zu lernen. Gefeiert wurden auch Anja Harteros als Elsa und Waltraud Meier als Ortrud. Sie feierte ihr Comeback bei den Richard-Wagner-Festspielen nach 18 Jahren Abwesenheit. Es soll gleichzeitig ihr letztes Engagement auf dem Grünen Hügel sein.

Die «Parsifal»-Inzenierung von Laufenberg geht in ihr drittes Jahr. Sie ist deutlich politischer als der neue «Lohengrin» und ausdrücklich religionskritisch. Als Wiederaufnahmen folgen dann noch «Tristan und Isolde», «Die Meistersinger von Nürnberg», «Der fliegende Holländer» und «Die Walküre». Die Bayreuther Festspiele enden am 29. August.

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