US-Gericht verurteilt türkischen Banker
Das Wichtigste in Kürze
- Ein türkischer Banker hat mit Zustimmung von Erdogan Geld in den Iran geschmuggelt, um an Öl zu kommen.
- So konnte die Türkei US-Sanktionen umgehen.
- Nun hat ein Gericht in Manhattan den Banker Mehmet Hakan Atilla schuldig gesprochen.
Vorgetäuschten Lieferungen
von Lebensmitteln und Medizin, die Geldzahlungen an den Iran möglich machten. Verstecktes Gold in Koffern und Bargeld in Schuhkartons, um türkische
Beamte zu schmieren. So bekam der tükrische Banker Mehmet Hakan Atilla Zugang zu iranischem Öl im Wert von Milliarden Dollar. Öl, genau der Rohstoff, mit dessen Beschneidung Washington auf Teheran Druck ausüben wollte. Und der türkische Staatschef
Recep Tayyip
Erdogan, damals noch Ministerpräsident, segnete die Deals 2012 ab.
Herber Schlag für Erdogan
Nun wurde Atilla, Ex-Vizechef der
staatlichen türkischen Halkbank, vor einem Gericht in New York schuldig gesprochen. Der Schuldspruch lautet unter anderem auf Bankbetrug und der Verschwörung zur Geldwäsche.
Mehrfach hatte Erdogan sich laut «New
York Times» persönlich bemüht, den vor Monaten angelaufenen Prozess abzuwenden.
Nicht nur gegenüber Vertretern der US-Regierung, auch in einem direkten
Telefonat mit Präsident Donald Trump habe Erdogan den Fall thematisiert.
Kppfschmerzen in Ankara
Sein
Vize-Ministerpräsident Bekir Bozdag sprach im November von einem inszenierten
«Theater», das da in Manhattan stattfinde. Und das, als habe der Streit um den
in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen, den Erdogan für den Putschversuch
vom Juli 2016 verantwortlich macht, beiden Seiten nicht schon genug
Kopfschmerzen bereitet.