Eine schweizerisch-französische Terror-Zelle plante vor ihrer Zerschlagung im November einen Anschlag auf Nizza. Kopf der Organisation ist ein Schweizer Jihadi-Konvertit aus der Westschweiz.
Schon im Sommer 2016 war Nizza Schauplatz eines Anschlags einer Terrorzelle.
Schon im Sommer 2016 war Nizza Schauplatz eines Anschlags einer Terrorzelle. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die im November zerschlagene Terrorzelle in Frankreich wurde von einem Schweizer geleitet.
  • Der Jihadi-Konvertit und seine Mitstreiter sollen Anschläge in der Touristendestination Nizza geplant haben.
  • Gemäss der Frau des Westschweizers, waren aber auch Attacken auf die Schweiz im Gespräch.

Am 7. November 2017 zerschlagen Schweizer und französische Sondereinheiten eine binationale Terrorzelle. Zehn Personen werden festgenommen. Darunter auch ein Westschweizer.

Nun wird bekannt, dass der Konvertit der Kopf der schweizerisch-französischen Jihadisten-Gruppe war. Dies berichtet die «NZZ Am Sonntag» und beruft sich auf vertrauliche Dokumenten der französischen Strafverfolgungsbehörden.

Die binationale Terroristen-Zelle plante demnach einen Anschlag in Nizza, der noch schlimmer hätte ausfallen sollen, als die Anschlagserie vom 13. November 2015 in Paris. Geplant waren Attacken auf Politiker, Juden und Ungläubige allgemein.

Dabei sollte eine Granate in ein Restaurant geworfen oder Autos in Menschenmengen gefahren werden. Dank der koordinierten Operation der Schweiz und Frankreich konnten die IS-Terroristen festgenommen werden, bevor sie ihre Pläne in die Tat umsetzen konnten.

Ein Anschlag der Terrorzelle in Frankreich war bekannt, Recherchen der Sendung «10 vor 10» zeigen jedoch, dass es auch Pläne für die Schweiz gab. Dokumente zeigen, dass der Westschweizer-Konvertit zusammen mit seiner Frau unter anderem einen Zug zum entgleisen bringen wollte.

Auch Attentate auf Nachtklubs wurden diskutiert, da dort Alkohol konsumiert werde und am Sonntag Schwulenabend sei, sagte die 23-jährige Frau, die in Auslieferungshaft sitzt, gegenüber den Journalisten des Schweizer Fernsehen.

Gemäss der «NZZ am Sonntag» hat der Jihadi-Konvertit aus der Westschweiz übrigens auf Kommando eines Schweizer Jihadi-Reisenden gehandelt. Gegen diesen ermittelt die Bundesanwaltschaft.

Der Hintermann, der dem Westschweizer erwiesenermassen Instruktionen erteilt hat, scheint das Kampfgebiet inzwischen Richtung Europa verlassen zu haben. Er ist international zur Fahndung ausgeschrieben.

Ad
Ad