Ein Film sorgt in Indien für wütende Proteste unter Hindus. Auf den Regisseur und die Hauptdarstellerin setzt ein Politiker der Regierungspartei deshalb ein Kopfgeld von 1,5 Millionen Franken aus.

Ein Politiker der indischen Regierungspartei bietet ein Kopfgeld von 100 Millionen Rupien (rund 1,5 Millionen Franken) auf die Hauptdarstellerin und den Regisseur eines Films. So viel bekommt derjenige, der der Schauspielerin Deepika Padukone und dem Filmemacher Bhansali die Köpfe abschlägt. Dies berichten mehrere Online-Portale. Zudem dürfe der Film nie veröffentlicht werden, so einige Regionalminister.

Auf die Hauptdarstellerin Deepika Padukone wurde ein Kopfgeld ausgesetzt.
Auf die Hauptdarstellerin Deepika Padukone wurde ein Kopfgeld ausgesetzt. - Keystone

«Padmavati» heisst der Film, der zurzeit in Indien für heftige Proteste von Hindus sorgt. Die Geschichte an sich ist simpel: Eine Königin tötet sich lieber selbst, als in Gefangenschaft des Sultans von Dehli zu geraten. Der auf einem Gedicht des 16. Jahrhundert beruhende Film sei jedoch eine Geschichtsverfälschung. Das behaupten zumindest einige Hindus, obwohl es für den historischen Gehalt der Dichtung kaum fundierte Beweise gibt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Film «Padmavati» sorgt in Indien für heftige Proteste unter Hindus.
  • Die indische Regierungspartei ruft zum Mord an Hauptdarstellerin Deepika Padukone und Regisseur Bhansali auf.
  • Es wurde ein Kopfgeld von 1,5 Millionen Franken ausgesetzt.

Besonders wütend sind strenggläubige Hindus über eine romantische Sequenz zwischen den beiden Hauptprotagonisten, die Bhansali so inszeniert hat. Da sie die von ihr dargestellte Figur beleidigt haben soll, fordert die Gruppe «Rajput Karni Sena», der Schauspielerin Padukone die Nase abzuschneiden, wie die Nachrichtenagentur DPA meldet.

Der Film sollte am 1. Dezember in die indischen Kinos kommen. Nun wurde der Filmstart auf unbestimmte Zeit verschoben.

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