Wie aus der Allianz Arena ein NFL-Stadion wurde

Am Sonntag trägt die NFL erstmals ein Hauptrundenspiel in Deutschland aus. Seit Sommer laufen die Umbauarbeiten in der Münchner Allianz Arena.

Umbau: Die Allianz Arena wird für das NFL-Macht zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks hergerichtet. - Sven Hoppe/dpa

Grössere Umkleiden, neue Tore und mehr Bildschirme: Seit Juni laufen die Umbauarbeiten in der Allianz Arena, um aus der Heimstätte des FC Bayern München eine Football-Bühne für die Tampa Bay Buccaneers und Seattle Seahawks zu schaffen. Am Sonntag findet vor rund 67.000 Fans das erste NFL-Hauptrundenspiel in Deutschland statt.

«Die wichtigste Tätigkeit war, im Sommer Beton zu giessen und das Feld der Bayern zu verlängern», sagte Deutschlands NFL-Chef, Alexander Steinforth. Gespielt wird in der NFL in der Regel auf einem Rasenplatz mit einer Länge von rund 110 Metern (inklusive der End Zones) und einer Breite von 50 Metern. Zum Vergleich: ein Fussballfeld in der Bundesliga ist 105 Meter lang und 68 Meter breit. Da die Auslaufzonen relativ kurz sind, sollen Prallwände vor den Zäunen die Spieler schützen.

Die Mannschaftsbereiche mussten ebenfalls vergrössert, die Auswechselbänke verlängert werden. Anstatt eines Fussball-Kaders von rund 20 Spielern müssen am Sonntag um die 65 Teammitglieder versorgt werden. Weitere Anpassungen gab es in den Umkleidekabinen. «Wir haben Wände entfernt und neue Duschen installiert. So können wir sicherstellen, dass wir für alle Platz haben», sagte Steinforth.

In den Torbereichen wurden rund eineinhalb Meter tiefe Löcher für die Field Goals gebohrt. Gleichzeitig wurde der zuvor einbetonierte Rahmen für die Fussballtore ausgetauscht, um in Zukunft leichter zwischen den beiden Torvarianten wechseln zu können. 2024 soll das nächste NFL-Spiel in der Münchner Arena stattfinden.

Bis Sonntag muss das Stadion vollkommen neutralisiert werden. «Alle Werbeflächen werden ersetzt und natürlich muss auch der Rasen angemalt werden», sagte Steinforth. Zu den Gesamtkosten für die Umbaumassnahmen machte weder die NFL noch die Allianz Arena Angaben.

Auch in Bezug auf die technische Ausstattung hat die Liga spezielle Anforderungen. So wurden sechs zusätzliche Kamerapodeste für die Übertragung installiert und viele kleine LED-Screens befestigt. «Innerhalb von rund neun Monaten haben wir hier alles geplant, abgestimmt und gebaut», sagte Jürgen Muth, Geschäftsführer der Allianz Arena.