Formel 1: Windkanal-Verbot wird zum Thema – viele Teams sind dafür

Die Formel 1 plant eine Abschaffung der Auto-Entwicklung im Windkanal, um Energie und Geld zu sparen. Künftig sollen die Renner nur noch am Computer entstehen.

Die Arbeit im Windkanal könnte in der Formel 1 in Zukunft wegfallen. - F1.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Windkanal-Entwicklung gehört in der Formel 1 seit Jahrzehnten fest zum Programm.
  • Ab 2030 könnten die Windkanäle aber aus Kosten- und Energie-Gründen wegfallen.
  • Die Autos sollen dann ausschliesslich durch virtuelle Simulationen entstehen.

Gehören die Windkanäle in der Formel 1 bald der Vergangenheit an? Die Königsklasse des Motorsports beschäftigt sich mit einem Verbot der Aerodynamik-Entwicklung ab 2030. Das soll dabei helfen, Geld und Energie zu sparen.

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Stattdessen sollen Formel-1-Rennwagen in Zukunft ausschliesslich am Computer entstehen: Mithilfe von Computational Fluid Dynamics (CFD) lassen sich Luftströmungen simulieren. Das fällt deutlich kostengünstiger aus als die Entwicklung im Windkanal.

Formel 1 beschränkt Windkanal-Einsätze bereits

Laut «RacingNews365» sind acht der zehn Formel-1-Teams für die Abschaffung der Windkanal-Entwicklung. McLaren und Aston Martin haben erst kürzlich mit dem Bau neuer Windtunnel-Einrichtungen begonnen, auch Red Bull plant ein solches Grossprojekt.

Christian Horner, Teamchef von Red Bull, im Windkanal seines Teams im Jahr 2014. - Red Bull Content Pool

Die Windkanal-Zeit ist in der Formel 1 mittlerweile eng beschränkt – und erfolgsabhängig. Der Konstrukteurs-Weltmeister erhält beispielsweise 56 Stunden im Windkanal, das WM-Schlusslicht dagegen 92 Stunden. Auch die CFD-Arbeit ist beschränkt.

Die Modelle für die Regel-Revolution in der Formel 1 entstanden im Windkanal von Sauber. - F1.com

Die Entwicklung von Formel-1-Rennern am Computer ist kein gänzlich neues Projekt: Schon lange gehört die CFD-Entwicklung als fester Bestandteil neben den Windkanal-Stunden zum Programm in der Königsklasse.

Das Computer-Auto, das in die Hose ging

Und es gab in der Vergangenheit bereits Autos, die ausschliesslich durch CFD-Simulationen entwickelt wurden. Der Virgin VR-01 entstand ausschliesslich am Computer. Allerdings war der Renner, der 2010 zum Einsatz kam, eher eine Fehlkonstruktion.

Timo Glock am Steuer des Virgin VR-01 in der Formel 1 im Jahr 2010. - Keystone

Dem Team unterlief damals ein kurioser Fehler: Bei der Entwicklung hatte man die Treibstoffdichte falsch bemessen, sodass der Tank zu klein ausfiel. Weil Nachtanken verboten war, musste man bei der FIA eine Sondergenehmigung zum Umbau einholen.