Challenge League: Ein «Altgedienter» wird aufsteigen

Die Challenge League steht vor der spannendsten Schlussphase ihrer Geschichte. Winterthur, Schaffhausen und Aarau duellieren sich um den direkten Aufstieg.

Schaffhausens Valon Hamdiu gegen den Winterthur Roberto Alves (links) während der Meisterschaftspartie der Challenge League zwischen dem FC Winterthur und dem FC Schaffhausen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Challenge League steht vor der spannenden Schlussphase.
  • Ein altgedienter Challenge-Ligist wird den direkten Aufstieg schaffen.
  • Winterthur, Schaffhausen und Aarau liegen dicht beieinander an der Spitze.

Winterthur (57), Schaffhausen (56), Aarau (56): Die ersten drei der Challenge League sind vor den letzten vier Runden durch einen oder keinen Punkt getrennt. Ein derart spannendes Finish bahnte sich in den bisherigen 18 Saisons der Challenge League nie an.

Am ausgeglichensten war das Rennen in der Challenge League in der Saison 2006/07. Vier Runden vor Schluss waren Neuchâtel Xamax und Kriens an der Spitze gleichauf, Bellinzona folgte mit drei Punkten Rückstand. Am Schluss stiegen die Neuenburger auf. Bellinzona überholte Kriens, scheiterte aber in der Barrage am seinerzeit noch «unabsteigbaren» FC Aarau.

Umfrage

Wer schafft 2022 den direkten Aufstieg in die Super League?

Aarau
29%
Schaffhausen
23%
Winterthur
48%

Von 2012/13 bis und mit 2017/18 wurden keine Barragen durchgeführt. In dieser Zeit verliefen die Entscheidungen um den Aufstiegsplatz fast immer deutlich. Die Ausnahme erlebte man im Frühling 2015, als Lugano vier Runden vor Schluss nur einen Punkt vor Servette lag.

Die Tessiner zogen bis zuletzt auf sieben Punkte davon. Auch mit einem Punkt Rückstand wären sie aufgestiegen, denn Servette wurde nach jener Saison zwangsrelegiert.

Der FC Vaduz liegt vor dem Finish dieser Meisterschaft sechs Punkte hinter Schaffhausen und Aarau. Ein solcher Rückstand wäre in vier Runden noch wettzumachen.

Die Chance, direkt oder via Barrage nach nur einer Saison in die Super League zurückzukehren ist klein. Dazu müssten die Liechtensteiner zwei der drei vor ihnen liegenden Mannschaften überholen. Und dies erst noch mit einer zurzeit unvorteilhaften Tordifferenz.

Deshalb sind Vaduz' Aussichten sehr schlecht. Und deshalb wird mit grösster Wahrscheinlichkeit mindestens ein Klub ins Oberhaus zurückkehren, der schon lange nicht mehr dort anzutreffen war.

Aarau ist seit 2015/16 unterklassig, Schaffhausen seit 2007/08. Einen geradezu nostalgischen Wert hätte die Rückkehr des FC Winterthur, der seit 1985/86 ununterbrochen im Unterhaus wohnt. Die Challenge League hiess damals längst noch Nationalliga B. Noch 18 Saisons lang.

Durststrecken in der Challenge League

Alle drei Aufstiegsanwärter hatten unter der Saison ihre Durststrecken. Winterthur holte von Ende Oktober bis Anfang Dezember nur zwei Punkte aus fünf Spielen.

Schaffhausen hatte zu Saisonbeginn eine schwierige Zeit. Der erste Sieg schaute erst in der 5. Runde heraus.

Der FC Aarau schliesslich war auf dem besten Weg zum direkten Aufstieg. dann geriet das Team ab Anfang März in eine Baisse mit fünf Niederlagen in sechs Spielen geriet.

Der Formbarometer zeigt ein Hoch über dem Munot an. In den letzten fünf Runden gab Aarau sechs Punkte ab, Winterthur vier und Schaffhausen nur zwei. Andererseits hat Aarau als einzige der drei Mannschaften in den letzten zwei Runden gewonnen.

Tabelle

Challenge League Sp Tore Pkt
1. FC Winterthur 36 76:45 65
2. FC Schaffhausen 36 73:49 65
3. FC Aarau 36 67:47 65
4. FC Vaduz 36 68:58 60
5. FC Thun 36 62:57 56
6. Neuchâtel Xamax 36 56:54 50
7. FC Stade LS Ouchy 36 46:50 44
8. Yverdon-Sport 36 44:52 44
9. FC Wil 36 68:80 41
10. SC Kriens 36 25:93 13