Cacau: Rassismus ist im Fussball «grösser geworden»

Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau bezeichnet die jüngsten rassistischen Vorfälle in der Fussball-Bundesliga als «beschämend» und «widerlich».

Ex-Profi Cacau verurteilt den zuletzt wieder häufiger aufgetretenen Rassismus im Fussball. Foto: picture alliance / Boris Roessler/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im deutschen Fussball kam es zuletzt gleich zu zwei Rassismus-Skandalen.
  • Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau bezeichnet die Vorfälle als «widerlich».

Das Rassismus-Problem «ist im Fussball grösser geworden. In unserer gesamten Gesellschaft sind rechtsextreme Positionen heute verbreiteter als noch vor zehn Jahren», sagte der Cacau, ehemaliger deutscher Nationalspieler, der Deutschen Presse-Agentur.

Zuletzt war beim Drittligaspiel zwischen Preussen Münster und den Würzburger Kickers Mitte Februar der Gästespieler Leroy Kwadwo von einem Zuschauer mit Affenlauten attackiert worden. Kurz zuvor war Hertha-Profi Jordan Torunarigha beim DFB-Pokal-Spiel beim FC Schalke 04 rassistisch beleidigt worden.

«Leroy Kwadwo habe ich am Tag danach angerufen. Zuletzt hat mir Gerald Asamoah Vorfälle geschildert, wie er als Spieler rassistisch angegriffen wurde», sagte der ehemalige Nationalspieler Cacau. Es mache ihn wütend und traurig, wenn er die Schilderungen von Torunarigha und Kwadwo lese, wie auch die Berichte anderer Spieler aus der Vergangenheit.

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Die Drei-Stufen-Regelung, gemäss der ein Schiedsrichter eine Partie letztendlich komplett abbrechen kann, ist laut Cacau ein probates Mittel, um Rassismus im Stadion zu verhindern.

«Die Regelung zielt ja auch darauf ab, die Spieler und Spielerinnen zu schützen und die Schiedsrichter flächendeckend und einheitlich im Umgang mit rassistischen Anfeindungen zu schulen.»