Magnus Carlsen ist erneut Weltmeister im Schach
Die Schach-WM ist entschieden. Der Titelverteidiger Magnus Carlsen hat Fabiano Caruana bezwungen. Am Ende wurde es überraschend deutlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Magnus Carlsen bleibt Schach-Weltmeister.
- Er setzte sich gegen US-Herausforderer Fabiano Caruana durch.
- Er verteidigte den Titel bereits zum dritten Mal erfolgreich.
Magnus Carlsen hat den Angriff auf seinen Schach-Thron erneut abgewehrt und bleibt Weltmeister. Der 27 Jahre alte Norweger setzte sich am Mittwoch in den Schnellschach-Partien im Tie-Break unerwartet deutlich mit 3:0 gegen seinen US-Herausforderer Fabiano Caruana durch. Der Tie-Break war nötig geworden, nachdem sich die beiden Kontrahenten zuvor in ihrem zähen WM-Duell in London in zwölf Partien mit klassischer Bedenkzeit jeweils remis getrennt hatten.
Im Schnellschach aber erwies sich Carlsen gegen den 26 Jahre alten Caruana als haushoch überlegen. Nach seinem ersten WM-Triumph 2013 verteidigte die Nummer eins der Welt nun schon zum dritten Mal erfolgreich seinen Titel. Aus dem Preisfonds von insgesamt einer Million Euro sicherte er sich damit 550'000 Euro.
Die WM verlief von Beginn an sehr ausgeglichen. In fast allen Partien neutralisierten sich die Kontrahenten und teilten sich ohne grosse Aufreger den Punkt. Es gab aber auch Momente, in denen das Match einen ganz anderen, viel dramatischeren Verlauf hätte nehmen können.
Gleich zum Auftakt verpasste Magnus Carlsen mit Schwarz mehrere Chancen zum Sieg. Es war ein grosser Kampf und ein Marathon mit sieben Stunden Spielzeit und 115 gespielten Zügen. Danach scheuten beide Spieler das Risiko. Erst in der sechsten Partie hatte Caruana seine erste klare Gelegenheit, in Führung zu gehen, liess sie aber ungenutzt.
Beide Grossmeister und ihre Teams hatten insbesondere ihre Eröffnungen mit Schwarz für die WM hervorragend vorbereitet. Die zweite Hälfte des Matches war insbesondere durch den Verlauf der dramatischen Weisspartien von Caruana gekennzeichnet. Ab der achten Partie liess sich Caruana auf einen offenen Kampf in der Sizilianischen Verteidigung ein, die Carlsen in jeder Schwarzpartie wählte. Er überraschte den Weltmeister mit einer neuen Idee und besass die Chance, Carlsens geschwächten König entscheidend anzugreifen. Caruana zögerte aber und der 27-jährige Norweger kam mit dem Schrecken davon.
Am Ende suchte Carlsen den Weg in den Tie-Break, dort galt er als der klar stärkere Spieler. Der Plan ging auf.