Giulia Steingruber (26) spürt nach dem Aufstehen den Trainingskater

Giulia Steingruber gehört im Kunstturnen mit ihren 26 Jahren zu den «Seniorinnen». Tokio 2021 ist für die Ostschweizerin aber weiterhin ein grosses Ziel.

Die Schweizer Kunstturnerin Giulia Steingruber musste den Mehrkampf-Final wegen einer Oberschenkelverletzung absagen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Giulia Steingruber ist mit 26 Jahren in einem fortgeschrittenen Kunstturnalter.
  • Die Ostschweizerin gesteht, sie spüre nach dem Aufstehen den Trainingskater.
  • Olympia 2021 in Tokio ist für Steingruber weiterhin ein grosses Ziel.

Für Giulia Steingruber ist die Verschiebung der olympischen Spiele in Tokio von 2020 auf 2021 ein Fluch.

Denn: Die Kunstturnerin gehört mit 26 Jahren in ihrer Sportart zu den «Seniorinnen». Damit ist ungewiss, ob Steingruber noch einmal am weltweit wichtigsten Sportereignis teilnehmen wird.

Die Ostschweizerin blicke mit gemischten Gefühlen auf die letzten zwei Monate zurück. «Ich war seit zwölf Jahren nicht mehr so lange zuhause bei meinen Eltern», sagt sie am Sonntagabend im Sportpanorama. Man habe so viel Zeit zum Nachdenken gehabt. «Ich bin 26 und somit nicht mehr am Anfang meiner Karriere, eher am Schluss.»

Steingruber verstehe den Entscheid, die Olympischen Spiele zu verschieben. Dennoch stellte dieser für sie «ein Schockmoment» dar. Als Kunstturnerin arbeite sie vier Jahre harte auf den einen Moment hin. Diese Belastung noch ein weiteres Jahr durchzustehen, werde eine Herausforderung sein.

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Dazu gesteht die Bronzemedaille-Gewinnerin von Rio 2016: «Ich habe mittlerweile mehr Mühe, nach einem strengen Training am nächsten Morgen locker aufzustehen.» Giulia spürt den Trainingskater.

Es sei aber schon ein schönes Gefühl, dass ihr Körper dies mit 26 Jahren noch mitmache.

«Turne, solange es geht, ich zufrieden und gesund bin»

Stehen die Zeichen damit auf Rücktritt? Vorerst nicht. «Der Wille ist definitiv noch da.» Auch sei Tokio 2021 für Steingruber weiterhin ein grosses Ziel.

Dennoch sei alles davon abhängig, wie ihr Körper in den nächsten drei bis vier Monaten auf die Belastungen reagieren werde. Druck macht sich Giulia Steingruber keinen: «Ich turne, solange es geht, ich zufrieden und gesund bin. Der Rest wird sich ergeben.»