Bienen: Chemiefreier Honig dank Mini-Heizung

Mit beheizten Waben werden Bienen von Milben befreit. Das erspart ihnen eine gefährliche Säurebehandlung. Zu besuch beim Start-up Vatorex.

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Nau - Pascal und Willi Brunner halten mit Mini-Heizung schädliche Milben von Bienen fern

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Start-up Vatorex hat eine Heizwabe entwickelt, welche die Varroamilbe bekämpft.
  • Die Imker können damit ihre Bienen säurefrei retten.

Eine Mini-Heizung soll den Honigmarkt revolutionieren: Schweizer Bienenvölker kämpfen vergeblich gegen die Varroamilbe - laut IG Biene der Hauptgrund für das Bienensterben. Der Parasit setzt sich auf dem Rücken der Biene fest und saugt Blut. Wie bei einer Zecke können so gefährliche Erreger in den Körper gelangen.

Jetzt haben zwei Start-Up-Unternehmer mit ihrer Firma Vatorex eine zündende Idee: CEO Pascal Brunner und sein Vater Willi Brunner stören sich an der giftigen Säurebehandlung, mit der man die Milben bisher bekämpfte. «Bring nie etwas in ein Biosystem, das du wieder entfernen musst», bedenkt Imker Willi Brunner. Die Säure gelange so in Wachs und Honig. In einem für die Tiere schädlichen Prozess benutzten die Bienenhalter Ameisensäure, um den Varroamilben-Befall einzudämmen. Ausserdem hinterlässt die Behandlung Schäden an der Wabe und der Honig wird ungeniessbar.

Eine Biene, die vom Milbenbefall betroffen ist. - Keystone

Die Imker begannen zu tüfteln. Ihr Ergebnis: Eine Art «Bodenheizung für Bienenbrut». Die Bienen bauen ihre Brutzellen direkt auf dem Draht. Damit wird die Zelle von innen gewärmt, was die Milben abtötet. Vorteil: Der Imker kann auf Chemie verzichten. Und weil die solarbetriebene Heizung automatisch läuft, hat der Imker keinen Mehraufwand.