Merkel will höhere Klimaziele – sie kündigte «Dekade des Handels» an

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte die Staaten zu ambitionierteren Klimazielen auf. In der CO2-Bepreisung sieht sie einen Lösungsschritt.

Merkel in Glasgow - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundeskanzlerin spricht von einer «Dekade des Handelns».
  • Nur staatliche Massnahmen reichen nicht – sie spricht sich für eine CO2-Bepreisung aus.
  • Die Staaten seien nicht an dem Punkt, der in Paris vereinbart wurde.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die internationale Gemeinschaft bei der Weltklimakonferenz in Glasgow zu ehrgeizigeren Klimazielen aufgerufen.

«Wir sind nicht da, wo wir hinmüssen», sagte Merkel am Montag im Plenum der Staats- und Regierungschefs bei der COP26. Die 2015 eingereichten Emissions-Reduktionsziele «ergeben zusammen nicht das, was wir in Paris vereinbart haben». Dies betrifft die Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens.

Merkel will trotz Klimafortschritten CO2-Bepreisung

Merkel verwies gleichwohl auf Fortschritte beim Klimaschutz. So sei die Einigung der G20-Gruppe vom Wochenende auf einen Stopp der internationalen Finanzierung von Kohlekraftwerken ab 2022 «sehr wichtig». Allerdings werde es «mit staatlichen Aktivitäten alleine» kein Vorankommen beim Klimaschutz geben, warnte Merkel. «Es geht um eine umfassende Transformation unseres Lebens, Arbeitens und Wirtschaftens.»

Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Klimakonferenz in Glasgow. - Keystone

Nachdrücklich plädierte Merkel deshalb für die Bepreisung von CO2-Emissionen. In der derzeitigen «Dekade des Handelns» müsse es darum gehen, «national ambitionierter zu sein. Aber auch darum, globale Instrumente zu finden, die nicht nur Steuergelder einsetzen, sondern auch wirtschaftlich vernünftig sind», sagte Merkel. «Das ist für mich die CO2-Bepreisung.»