Dänemark tritt EU-Verteidigungszusammenarbeit bei

Dänemark hat nach fast 30 Jahren Sonderstatus ein Beitritts-Schreiben zur EU-Zusammenarbeit unterzeichnet.

Der dänische Aussenminister Jeppe Kofod (l) überreicht dem EU-Vertreter für Aussen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell (r) das Beitrittsschreiben zur EU-Verteidigungszusammenarbeit. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dänemark hat den Beitritt zur EU-Zusammenarbeit unterzeichnet.
  • Das Land hatte zuvor 30 Jahre lang einen Sonderstatus.

Nach fast 30 Jahren Sonderstatus hat Dänemark die EU formal von seinem Beitritt zur gemeinsamen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik unterrichtet.

Das Land wird seinen sogenannten EU-Verteidigungsvorbehalt zum 1. Juli abschaffen. Aussenminister Jeppe Kofod unterzeichnete am Montag bei einer Zeremonie in Luxemburg ein entsprechendes Schreiben.

«Das ist historisch»

Künftig könne Dänemark somit nicht nur durch die Nato, sondern auch durch die EU zur gemeinsamen Sicherheit in Europa beitragen. Dies sagte Kofod an der Seite des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell und der französischen Aussenministerin Catherine Colonna. «Das ist historisch.»

Dänemarks Aussenminister Jeppe Kofod (l) unterzeichnet das Beitritts-Schreiben zur EU-Verteidigungsarbeit in Luxemburg. - keystone

Vor dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte die dänische Bevölkerung am 1. Juni bei einer Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit für die Abschaffung des Vorbehalts gestimmt. 66,9 Prozent stimmten dafür, 33,1 Prozent dagegen.

Die seit 1993 bestehende und EU-weit einzigartige Sonderregelung bedeutete bislang etwa, dass sich Dänemark zwar an zivilen EU-Missionen beteiligen konnte. Allerdings wurde das Land von militärischen Missionen ausgeschlossen. Die militärische Zusammenarbeit in der EU fokussiert sich vor allem auf Friedensmissionen, Stabilität und die Ausbildung von Soldaten anderer Staaten.