LGBTQ+ Community hat eine interfraktionelle parlamentarische Gruppe

Die erste interfraktionelle parlamentarische LGBTQ+-Gruppe wurde gegründet. Deren Co-Präsidenten sind Damien Cottier (FDP) und Liza Mazzone (Grüne).

Im Parlament gibt es nun die erste interfraktionelle LGBTQ+-Gruppe. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Neu gibt es eine interfraktionelle parlamentarische LGBTQ+-Gruppe.
  • Ihr Ziel sei «unsere Interventionen im Parlament zu koordinieren und zu stärken».
  • Deren Co-Präsidenten sind Damien Cottier (FDP) und Liza Mazzone (Grüne).

Schwule, Lesben und weitere Angehörige der LGBTQ+ Community haben neu ihre interfraktionelle parlamentarische Gruppe. Ihr Ziel sei «unsere Interventionen im Parlament zu koordinieren und zu stärken.» Das sagte Nationalrat Damien Cottier (FDP/NE) in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der französischen Ausgabe von Blick.ch.

«Am Donnerstagmorgen haben wir die erste interfraktionelle parlamentarische LGBTQ+-Gruppe geschaffen. Deren Co-Präsident bin ich zusammen mit meiner Kollegin Liza Mazzone (Grüne/Genf).»

Nationalrat Damien Cottier, FDP-NE, telefoniert in der Eingangshalle, an der Herbstsession der Eidgenössischen Räte in Bern. - Keystone

Diese Gruppe sei offen für alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier und umfasse auch Personen, die nicht zur LGBTQ+ Community gehörten. «Wir möchten Co-Präsidierende von allen Parteien haben», ergänzte Cottier. Das Interview mit Blick.ch wurde anlässlich des Blutspendentages der Parlamentarierinnen und Parlamentarier gemacht, von dem Cottier ausgeschlossen war.

Diskriminierungen bei der Blutspende

Dass Homosexuelle nur Blut spenden dürfen, sofern sie ein Jahr lang keinen Sex mit Männern hatten, sei eine der Diskriminierungen. Sie rechtfertige die Bildung einer interfraktionellen Gruppe.

Eine Person spendet Blut. (Symbolbild) - dpa

Auf eine Motion von Cottier habe der Bundesrat geantwortet: Er befürworte eine Prüfung der Kriterien, damit Homosexuelle nicht mehr ausgeschlossen würden. Das individuelle Verhalten zähle und nicht das Privatleben, argumentierte Cottier. Ein Heterosexueller, der nicht in einer stabilen Beziehung lebe, habe ein höheres Risiko als ein Homosexueller in einer Beziehung.

Gruppe wird sich mit mindestens zwei weiteren Themen befassen

Die neue interfraktionelle Gruppe wird sich auch bald mit mindestens zwei weiteren Themen befassen, die der LGBTQ+-Bewegung wichtig sind. So wird der Nationalrat kommende Woche eine entsprechende Motion behandeln.

Diese sieht vor, die pseudowissenschaftlichen Therapien zur «Umerziehung» von jungen Homosexuellen zu Heterosexuellen zu verbieten. Und im September steht die Volksabstimmung über das Gesetz «Ehe für alle» an, gegen das das Referendum ergriffen wurde.

Das Schweizer Stimmvolk muss schon bald über die «Ehe für alle» abstimmen. (Archivbild) - sda

Interfraktionelle Gruppen gibt es zu verschiedenen Themen, heute bestehen 150 solche parlamentarische Gruppen. Sie haben Anspruch auf administrative Erleichterungen und Lokale für ihre Sitzungen. Sie dürfen aber die Bundesversammlung nicht vertreten.