Kanton Obwalden: 2022 haben die Straftaten deutlich zugenommen

Im Kanton Obwalden haben die Straftaten im Jahr 2022 mit 1492 Straftaten wieder deutlich zugenommen. Die Gewaltdelikte sind hingegen gesunken.

Kantonspolizei Obwalden. - Kantonspolizei Obwalden

Mit 1492 Straftaten gegen das Strafgesetzbuch haben diese Delikte im Kanton Obwalden, im Vergleich mit den Vorjahren, im Jahr 2022 wieder deutlich zugenommen.

Im Jahr 2021 waren hier noch 1309 Straftaten zu bearbeiten. Dies entspricht einer Steigerung um 14 Prozent. Dieser Trend zeigt sich auch in der nationalen Statistik, welche ebenfalls eine Steigerung um zehn Prozent ausweist.

Erfreulich hoch ist erneut die Aufklärungsquote im Kanton Obwalden, welche auch dieses Jahr mit 54.5 Prozent deutlich über dem schweizerischen Schnitt von 40.8 Prozent liegt.

Die häufigste Straftat sind die Vermögensdelikte

Bei den Straftaten nach dem StGB sind die Vermögensdelikte zahlenmässig weiterhin klar am häufigsten vertreten. In diesem Deliktsfeld wurden 855 Tatbestände registriert.

Im Vergleich zum Vorjahr, 709, entspricht dies einer Steigerung um 21 Prozent. Insbesondere sind hier die Diebstahlsdelikte stark angestiegen.

Bei den Diebstählen, ohne Fahrzeuge, wurden 335 Taten, plus 33 Prozent registriert, was dem höchsten Wert seit 2016 entspricht.

Vor allem die Einbruchdiebstähle sind signifikant gestiegen

Innerhalb dieser Kategorie haben insbesondere die Einbruchdiebstähle, 65 Taten, plus 132 Prozent, und die Einschleichdiebstähle, 69 Taten, plus 116 Prozent, signifikant zugenommen.

Ein Einbruch. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Das gleiche Bild zeigt sich bei den Fahrzeugdiebstählen, 111 Taten, plus 98 Prozent. Diese betrafen zu einem hohen Anteil E-Bikes. Hier empfiehlt die Kantonspolizei Obwalden, diese stets mindestens mit einem hochwertigen Schloss zu sichern.

Die Gewaltstraftaten sind 2022 gesunken

Im Gegensatz zu den Vermögensdelikten gesunken sind hingegen die Gewaltstraftaten, die bearbeiteten Fälle häuslicher Gewalt und die Sexualdelikte.

Im Bereich der Gewaltstraftaten waren 127 Delikte, minus fünf Prozent, zu ermitteln. Im spezifischen Bereich der häuslichen Gewalt 42, minus 25 Prozent, und im Bereich der Sexualdelikte 32, minus 16 Prozent, Fälle.

Allerdings stiegen die Erpressungsdelikte um 18 Prozent

Im Bereich der Gewaltdelikte ist vor allem das Delikt der Erpressung hervorzuheben, 18 Taten, plus 38 Prozent. Viele dieser Erpressungsdelikte sind auf «Sextortion» – Erpressung mit pornografischen Aufnahmen – zurückzuführen.

Der Anstieg der Straftaten nach diesem Phänomen zeigt sich in der Tendenz auch in der nationalen Statistik. Die Kantonspolizei rät allfälligen Opfern auf keinen Fall zu zahlen und unbedingt Anzeige zu stellen.

Zudem sollte man im Netz, gerade im Kontakt mit unbekannten Personen, eine grosse Zurückhaltung an den Tag legen.

Man weiss nie sicher, mit wem man auf der anderen Seite kommuniziert und welche Absichten hinter einem Kontakt stecken.

Die Verfügbarkeit von Betäubungsmitteln im Kanton ist weiterhin hoch

Bei den Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde im letzten Jahr ein Rückgang der Delikte von 111 auf noch 89 Tatbestände registriert.

Trotzdem haben diese die Kantonspolizei Obwalden wieder stark beschäftigt. Ein grösserer Fall in diesem Kontext ist an die Staatsanwaltschaft rapportiert, wird sich aber erst in der Kriminalstatistik 2023 abbilden.

Kokain ist ein starkes Betäubungsmittel und gilt im Drogengeschäft als eine wichtige Ware. (Symbolbild) - keystone

Trotz grossen polizeilichen Einsatzes ist die Verfügbarkeit von Betäubungsmitteln im Kanton Obwalden offensichtlich weiterhin hoch.

Ermittlungen in diesem Bereich sind sehr aufwändig, da die Täterschaft in der Regel verdeckt agiert und gleichzeitig einen hohen Vernetzungs- und Organisationsgrad aufweist.

Die illegale Erwerbstätigkeit und Beschäftigung hat zugenommen

Im Bereich des Ausländer- und Integrationsgesetzes, AIG, sind die Delikte von 25 auf 39 Taten angestiegen. Diese war nach dem Ende der Pandemie mit dem Wegfall verschiedener Einschränkungen zu erwarten.

Entsprechend mussten primär mehr Fälle der «rechtswidrigen Einreise» resp. «Aufenthalts», zehn Taten, plus 100 Prozent, und der «illegalen Erwerbstätigkeit» bzw. «Beschäftigung», 18 Taten, plus 100 Prozent, bearbeitet werden.