Das Freiburger Spital ergreift Sofortmassnahmen wegen Überlastung

Wie die Gemeinde Kerzers mitteilt, ist das Freiburger Spital HFR seit Monaten überlastet. Das Spital reagiert und stellt unter anderem mehr Pflegepersonal ein.

Altes Stellwerk beim Bahnhof Kerzers aus dem Zug gesehen. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Die Situation ist nicht neu und betrifft nicht nur das Freiburger Spital (HFR). Seit Monaten steht das Spital unter Druck. Die Kombination aus hoher Bettenauslastung, starkem Andrang in der Notaufnahme und den Permanences sowie den zahlreichen Personalausfällen führt zu einer chronischen Überlastung, die besonders das medizinisch-pflegerische Personal belastet.

Um Bettenschliessungen zu verhindern und um die Kontinuität der Betreuung der Freiburger Bevölkerung zu gewährleisten, hat die Direktion des HFR nun eine Reihe von Sofortmassnahmen ergriffen.

Die Wichtigste davon ist die zusätzliche Anstellung von Pflegekräften mit befristeten Verträgen. Diese sollen das bestehende Personal bis zur Ankunft von Pflegenden unterstützen, die ihre Arbeit im November und Dezember 2022 aufnehmen werden.

Es sind insgesamt sieben Vollzeitstellen ausgeschrieben

Da der Arbeitsmarkt für diplomiertes Pflegefachpersonal sehr angespannt ist, werden auch Fachpersonen Gesundheit (FaGe) und medizinisches Sekretariatspersonal gesucht, die das Pflegepersonal von bestimmten Pflege- und Verwaltungsaufgaben entlasten können. Insgesamt sind sieben Vollzeitäquivalente ausgeschrieben.

Ferner wird ein begleiteter Transportdienst organisiert, um Patienten, die am Ende ihres Spitalaufenthalts stehen, aber keine Angehörigen haben, die sie abholen können, den Austritt zu erleichtern.

30 Patienten sind stationär, nur weil sie auf einen Pflegeplatz warten

Das HFR verzeichnet seit einigen Wochen eine hohe Anzahl von Patienten, die auf einen Platz in einer Anschlusseinrichtung warten. Von diesen insgesamt 40 Personen warten knapp 30 auf einen Platz in einem Pflegeheim und benötigen keine stationäre Versorgung mehr.

Um rasch Lösungen zu finden und Abhilfe zu schaffen, wurde mit den Verantwortlichen der Gesundheitsnetzwerke des Kantons Kontakt aufgenommen.

Dank der Zusammenarbeit der verschiedenen Netzwerke konnten Anfang September 2022 bereits mehrere Patienten in ein Pflegeheim verlegt werden. Da sie jedoch sofort durch andere ersetzt wurden, ist die Zahl der wartenden Patienten weiterhin hoch.

Es wird auf Altersheime anderer Kantone zurückgegriffen

Parallel dazu und gemäss dem üblichen Verfahren wurde bei der GSD beantragt; die Organisation von Kurzaufenthalten in Alters- und Pflegeheimen anderer Kantone zu genehmigen. Die grundsätzliche Genehmigung liegt mittlerweile vor, wobei die Zieleinrichtungen für die Einreichung der Anträge im Einzelfall verantwortlich sind.

Diese Sofortmassnahmen sollen ermöglichen, Betten für Patienten freizumachen, die eine akute Spitalbehandlung oder eine Rehabilitationsmassnahme benötigen. Mittelfristig braucht es weitere Massnahmen, um die Situation dauerhaft zu verbessern.

Das HFR dankt dem gesamten Personal für seinen Einsatz und der Bevölkerung für ihr Verständnis sowie ihre Unterstützung in diesem schwierigen Kontext. Es setzt alles daran, die Qualität und Sicherheit der Betreuung zu gewährleisten, ohne dass Betten abgebaut werden müssen, die der Kanton dringend benötigt.