Thurgauer Standesinitiative für die einheimische Zuckerproduktion

Der Thurgauer Grosse Rat hat eine Standesinitiative für die weitere Förderung der Schweizer Zuckerproduktion beschlossen.

Das Rathaus Frauenfeld. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Der Thurgauer Grosse Rat hat am Mittwoch, 14. September 2022, eine Standesinitiative für die Förderung der Schweizer Zuckerproduktion beschlossen. Es geht dabei um die Verlängerung von Unterstützungsmassnahmen des Bundes. Verlangt werden auch Forschungsprogramme für den ökologischen Anbau.

Die Regierung unterstützte die überparteilich eingereichte Motion, die eine Standesinitiative verlangt. In ihrer Stellungnahme führte sie aus, dass im Kanton Thurgau rund 500 Produzenten auf gut 1800 Hektaren Zuckerrüben anbauen. Dies entspreche rund 13 Prozent der in der Schweiz produzierten Menge an Zuckerrüben.

Im Werk in Frauenfeld der Schweizer Zucker AG (SZU) werde mit knapp 160 Mitarbeitern ein bedeutender Anteil des Schweizer Zuckers verarbeitet.

Aktuelle Stützung der Zuckerrübenproduktion bis 2026 gesichert

Der Selbstversorgungsgrad mit Schweizer Zucker liege in der Schweiz aktuell bei 70 Prozent und nehme laufend ab, hiess es von den Motionären. Ohne langfristige Unterstützung werde die Produktion von Zuckerrüben weiter sinken und die beiden Zuckerfabriken in Aarberg BE und Frauenfeld seien nicht mehr ausgelastet.

Nach einer Marktliberalisierung der EU von 2017 hatte der Bundesrat mit Massnahmen zur Stützung der einheimischen Zuckerproduktion reagiert, die noch bis 2026 gesichert sind.

Es brauche weiterhin geeignete Massnahmen für den Erhalt der Selbstversorgung mit Zucker, forderten die Motionäre. Zudem solle es Forschungsprogramme für Rübensorten geben, die gegen Krankheiten resistenter seien und es müssten neuartige ökologische Anbauarten entwickelt werden.

In der Debatte am Mittwochnachmittag gab es neben vielen zustimmenden Voten auch Kritik an der Vorlage. Es gehe nur darum, die beiden aus der Zeit gefallenen Produktionsstandorte in Frauenfeld und Aarberg zu stärken, hiess es etwa.

Der Grosse Rat überwies die Motion, die eine Standesinitiative zur Folge hat, mit 70 gegen 16 Stimmen.