Trockenes Jahr setzt den Bäumen in Bern zu

Wie die Stadt Bern mitteilt, fällt Stadtgrün Bern im Rahmen des Baumunterhalts ab Ende November 2022 167 Park- und Strassenbäume.

Bäume in der Sonne - AFP/Archiv

Das vergangene Jahr 2022 hat den Berner Stadtbäumen zugesetzt. Aufgrund der hohen Temperaturen haben die Bäume mehr Wasser verdunstet, um sich vor der Hitze zu schützen.

Die dadurch entstehende Abkühlung wirkt sich auf die Umgebung aus, wovon die Menschen in der Stadt profitieren.

Bäume sind daher ein zentrales Element der sogenannten Klimaanpassungsmassnahmen, mit denen man in Städten die Auswirkungen des Klimawandels – wie zum Beispiel den Hitzeinseleffekt – abmildern möchte.

Einige Exemplare sind abgestorben

Für die Bäume hingegen geht die Rechnung nur auf, wenn ausreichend Wasser im Boden zur Verfügung steht.

Das war im Jahr 2022 aufgrund der fehlenden Niederschläge nicht der Fall.

Bereits im August 2022 versuchten manche Bäume daher, sich vor weiterer Verdunstung zu schützen, indem sie die Blätter frühzeitig abwarfen.

Bei anderen Bäumen starben ganze Äste ab und einige bereits geschwächte Exemplare sind sogar ganz abgestorben.

Fällungen zur Sicherheit der Passanten

Stadtgrün Bern überprüft regelmässig, wie gesund und standsicher die Bäume im öffentlichen Raum sind.

Aufgrund dieser Kontrollen entscheiden die Baumfachleute, welche Bäume mit zusätzlichen oder speziellen Pflegemassnahmen erhalten werden können oder ersetzt werden müssen.

Aufgrund der Trockenheit waren die Baumfachleute in diesem Jahr noch öfter als sonst in der Stadt Bern unterwegs, um die 23'100 Bäume auf öffentlichem Grund zu kontrollieren und zu pflegen.

Denn Totholz kann brechen und gefährlich für Passanten werden.

Ende November 2022 werden die Bäume gefällt

Ab Ende November werden nun die Bäume gefällt, die aufgrund grösserer Beeinträchtigungen nicht mehr durch Pflegemassnahmen zu retten sind oder ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Die notwendigen Fällungen werden jedes Jahr im Winter durchgeführt, wenn sich die Natur in der Winterruhe befindet.

Die Arbeiten enden Anfang 2023, bevor die Nist- und Brutzeit der Vögel beginnt. Alle gefällten Bäume werden ab dem Frühjahr durch neue Bäume ersetzt.

Auf der Suche nach klimaanpassungsfähigen Stadtbäumen

Stadtbäume müssen generell mit besonderen Stressfaktoren wie Luftverschmutzung, Bodenverdichtung, Streusalzbelastung, Trockenheit und Hitze zurechtkommen.

Zudem machen die veränderten klimatischen Bedingungen den Bäumen zu schaffen.

Auf der Suche nach klimaanpassungsfähigen Stadtbäumen testet die Stadt Bern daher in einem Versuch auf der Schützenmatte unterschiedliche Baumarten und Baumsubstrate.

Giesswassermanagement optimieren

Der Versuch soll darüber Aufschluss geben, welche Bäume mit heissen Sommern und längeren Trockenphasen besser zurechtkommen.

Ausserdem möchte man unter anderem herausfinden, wie Baumpflanzgruben, Baumsubstrate und das Giesswassermanagement optimiert werden können.

Für den Test ist die weitgehend versiegelte Schützenmatte als Extremstandort für Trockenheit und Hitze ideal.