Wichtrach: Rückblick Informationsanlass ENS und Ausblick Mitwirkung

Am letzten Donnerstag fand in der Mehrzweckhalle am Bach in Wichtrach der Informationsanlass zur Entwicklung nachhaltige Schullandschaft (ENS) statt. Die Spezialkommission informierte die Anwesenden über die Herausforderungen, mit denen die Gemeinde konfrontiert ist oder bald konfrontiert sein wird. Der Informationsanlass war zugleich der Beginn der offiziellen Mitwirkungszeit.

Bei einem grossen Teil der Anwesenden handelte es sich um Eltern von aktuell kleineren Kindern. Diese äusserten sich zum möglichen Szenario «Zentralisierung der Schullandschaft» grundsätzlich kritisch.

Dies obschon Versammlungsleiter Bruno Riem die Anwesenden motivierte, die Eigeninteressen in den Hintergrund zu stellen und weitsichtig zu denken. Dies nicht zuletzt aufgrund der Zielsetzung der Erarbeitung einer Schullandschaft, die über Jahrzehnte allen absehbaren Entwicklungstendenzen Rechnung tragen soll.

Aus umfassenden Vorabklärungen erweist sich eine Zentralisierung der Primarschule Wichtrach als Lösung, die den komplexen Herausforderungen am besten Rechnung trägt. Durch diesen grossen Schritt könnte eine adäquate Reaktion der Gemeinde für alle Entwicklungsrichtungen und gesellschaftlichen Strömungen im Schulbereich sichergestellt werden.

Viele aufgezeigten Herausforderungen wurden leider nicht aufgenommen und diskutiert. So etwa fehlender Schulraum und kostenintensiver Sanierungsbedarf oder die weitgehend fehlenden Möglichkeiten für die Umsetzung von alternativen Schulmodellen (beispielsweise Ganztagesschule). Praktisch sämtliche Voten standen in Bezug zum Thema Schulweg und Schulwegsicherung.

Dies obwohl für diese Bereiche Lösungsansätze aufgezeigt wurden. Die kritischen Anliegen wurden aufgenommen und werden in die weitere Projektarbeit einfliessen.

Im Weiteren wurde teilweise so argumentiert, als sei die Zentralisierung bereits beschlossen. Dies obschon über den demokratischen Verlauf eines Grossprojektes informiert wurde. Zudem wurde betont, dass es sich im Moment um eine Möglichkeit handelt, die es nun zu diskutieren gilt.

Die Anwesenden wurden aufgefordert, die an der Versammlung geäusserten Einwände und Bedenken im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens einzubringen. Die Spezialkommission ENS sowie der Gemeinderat fordern alle Wichtracherinnen und Wichtracher auf, sich an der Mitwirkung zu beteiligen. Besonders gefragt sind Eingaben, die sich mit den erwähnten Herausforderungen befassen und allenfalls echte Alternativen zu einer Zentralisierung aufzeigen.

Die Behörden wünschen sich eine breite Mitwirkung. Die Rückmeldungen werden in einem Bericht zusammengefasst.

Die Frist für die Meinungsäusserung dauert noch bis am 3. Oktober 2020. Der Fragebogen kann über die Gemeindewebseite von Wichtrach bezogen und ausgefüllt werden.

Nach Vorliegen der Zusammenfassung der Eingaben wird der Gemeinderat entscheiden, wie die Projektarbeiten weitergeführt werden sollen. Von Seite der Kommission ist die Durchführung eines Workshops vorgesehen, der eine vertiefte Diskussion ermöglichen soll.