Steigt wegen Homeoffice nun die Stromrechnung?

Während des Lockdowns arbeiteten viele Schweizer daheim, der Stromverbrauch der Privathaushalte stieg. Trotzdem dürften die Stromrechnungen nicht höher werden.

Während des Lockdowns arbeiteten viele im Homeoffice. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Homeoffice ist der Stromverbrauch von Schweizer Haushalten gestiegen.
  • Laut BKW und Repower hat die Krise keinen Einfluss auf die Strompreise.

Plötzlich mussten Schweizer von daheim aus arbeiten. Auch heute, wo der Lockdown längst aufgehoben wurden, gibt es immer noch Firmen, die ihre Mitarbeiter nicht zurückholen.

Wer daheim arbeitet, kocht sich in der Regel zu Hause das Mittagessen. Heisst auch: Der Computer läuft länger, die Küche wird mehr gebraucht. Beides treibt den Stromverbrauch nach oben.

Wer Homeoffice macht, nutzt die heimische Küche mehr. - Pixabay

Claudia Egli vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen bestätigt dies: «Generell kann man sagen, dass der Stromverbrauch der Privatkunden in der Zeit des Lockdowns gestiegen ist.» Gleichzeitig sei der Stromverbrauch der Geschäftskunden und der Industrie gesunken.

Insgesamt weniger Stromverbrauch

Doch: «Der Rückgang im Stromverbrauch der Industrie war im Vergleich zum Anstieg bei den Privaten stärker, was zu einem gesamthaften Rückgang des Stromverbrauchs führte.»

Konkretere Zahlen liefern die Stromunternehmen selbst. Zum Beispiel die BKW: In den vergangenen Monaten sank der Stromverbrauch um bis zu 12 Prozent, wie Sprecher Gilles Seuret erklärt. «Während des Lockdowns sahen wir die grösste Veränderung im Bereich der KMU, mit Rückgängen je nach Tageszeit von bis zu 30 Prozent.»

Repower verspricht Privatkunden, dass die Strompreise nicht steigen werden. - Keystone

Bei der Bündner Repower sieht es ähnlich aus. Im März sank der Stromverbrauch um 13 Prozent, im April um 11 Prozent. «Das abrupte Wintersaisonende dürfte der Hauptgrund für den geringeren Stromkonsum im Versorgungsgebiet von Repower gewesen sein», sagt Sprecher Stefan Bisculm.

Keine höheren Preise

Doch was bedeutet die Entwicklung für die Kundschaft? «Unsere privaten Endkunden müssen nicht mit einer höheren Stromrechnung rechnen. Weder in diesem Jahr noch im nächsten», sagt Bisculm. Die Stromtarife von Repower blieben trotz Corona-Krise stabil.

Ähnlich klingt es bei der BKB. «Einen Einfluss auf den Stromtarif unserer Privatkunden wird die Corona-Krise nicht haben», so Sprecher Seuret.

Das ist eine gute Nachricht für jene, welche lange Homeoffice machten oder immer noch von daheim aus arbeiten. Ein letztjähriges Bundesgerichtsurteil zeigt nämlich: Stellt der Arbeitgeber einen Arbeitsplatz zur Verfügung, muss er für Homeoffice-Kosten nicht aufkommen.