Bitcoin Suisse will frühestens in zwei Jahren an die Börse

In frühestens zwei Jahren will die Bitcoin Suisse an die Börse. Zuvor will das Unternehmen sein System anhand eigener Aktien demonstrieren.

Symbolische Visualisierung des virtuellen Bitcoin. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Bitcoin Suisse zielt auf einen Börseneinstieg in frühestens zwei Jahren.
  • Für die Bankgeschäfte will das Unternehmen eine Lizenz für die Schweiz und Lichtenstein.
  • Der Bitcoin hat sich während der Corona-Pandemie gut gehalten.

Das Krypto-Unternehmen Bitcoin Suisse hat von Investoren 45 Millionen Franken Kapital eingesammelt. Nun sieht es sich auf Kurs für die angestrebte Schweizer Banklizenz. Frühestens im übernächsten Jahr könnte auch ein Börsengang des Unternehmens erfolgen, wie Verwaltungsratspräsident Niklas Nikolajsen sagt.

2021 soll zunächst ein sogenanntes «Security Token Offering» (STO) durchgeführt werden, erklärte Nikolajsen im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Dabei sollen Bitcoin Suisse-Aktien aus dem Eigenbesitz des Unternehmens auf die «Blockchain gebracht» werden. Zwar benötige das Unternehmen derzeit kein weiteres Kapital. Das Ziel sei aber zu demonstrieren, wie ein solches STO funktioniere.

Erstes Schweizer Krypto-Unternehmen

Ein Gang an die Börse, über den bereits in Medien berichtet worden war, hat für Nikolajsen dagegen keine «unmittelbare Priorität». Der Druck dazu komme vor allem von den Investoren des Unternehmens, räumte er im Gespräch ein. Laut derzeitiger «Arbeitsannahme» könnte ein Börsengang Ende 2022 oder Anfang 2023 erfolgen: «Es gibt also eine gute Chance, dass wir das erste kotierte Schweizer Krypto-Unternehmen sein werden. Das würde auch Sinn machen, weil wir auch die älteste Krypto-Gesellschaft sind.»

Der «Bitcoin Suisse»-Gründer Niklas Nikolajsen. - keystone

Neben der Schweizer Banklizenz strebt Nikolajsen auch eine Banklizenz in Liechtenstein an. Dennoch wolle Bitcoin Suisse nicht zu einer traditionellen Bank werden, versicherte Nikolajsen. Krypto-Finanzdienstleistungen beinhalteten aber auch das Halten von Kundengeldern, was ja in der Schweiz eine Banklizenz erfordere.

Nötig sei eine Banklizenz auch wegen des geänderten regulatorischen Umfelds bei der «Tokenisierung» von Vermögenswerten. Das Unternehmen spricht von «Initial Coin Offerings» (ICO): «Derzeit können wir Dienstleistungen für sogenannte Zahlungs- und Nutzungs-Token anbieten, nicht aber für die Anlage- oder Security-Token». Bitcoin Suisse war in den vergangenen Jahren als Beraterin an zahlreichen millionenschweren ICO-Projekten beteiligt gewesen.

Bitcoin bleibt während Corona stark

Bitcoin Suisse dürfte eines der wenigen gewinnbringenden Unternehmen im «Crypto Valley» sein. 2019 hatte es einen Umsatz von 21 Millionen Franken und einen Gewinn von 2,4 Millionen Franken erzielt. Diese lag allerdings unter den Werten von 2018 und dem bisherigen Rekordjahr 2017.

Der Trend habe aber gedreht, versicherte Nikolajsen. 2020 erwarte das Krypto-Unternehmen wieder «einen höheren Gewinn bei einem deutlich höheren Umsatz».

Das Geld dafür hat Nikolajsen mit seiner Bitcoin Suisse AG verdient. - Unsplash

Unterstützung bieten könnte auch der Bitcoin-Kurs, der in den vergangenen Tagen klar im Aufwind war. Das Geschäft von Bitcoin Suisse hänge zwar nicht direkt vom Preis der Kryptowährung ab, sagte Nikolajsen. «Aber natürlich hilft es, wenn sich Bitcoin positiv entwickelt.»

Für den Pionier hat sich die grösste Kryptowährung während der Corona-Krise gut gehalten. Der Bitcoin habe einen weiteren Schritt in Richtung des Status des «digitalen Goldes» gemacht. Nikolajsen erwartet nun eine «starke zweite Jahreshälfte». Die Chance sei zudem gut, dass die Kryptowährung zumindest 2021 das bisherige Allzeithoch von rund 20'000 Dollar übertreffen werde.